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"Boni Yayi hat immer darauf hingewiesen, dass er sich als Präsident der Afrikanischen Union für Stabilität und Sicherheit einsetzt", erklärt Erlecke. Als Präsident von Benin und als Repräsentant eines Staates, der für 20 Jahre Frieden, Sicherheit und Demokratie in Afrika steht, sei ihm da sein persönliches Anliegen. "Er hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es diese Verpflichtung gibt."
Diese Botschaft hat Boni Yayi vermutlich auch im Kopf, wenn er am heutigen Mittwoch in Berlin mit Kanzlerin Merkel spricht. Der 61-jährige promovierte Ökonom weiß um die Gefahr eines Flächenbrands, die von Mali ausgeht - auch für sein eigenes Land. Von der Konflikt-Region bis zu Benins Landesgrenze sind es gerade einmal 500 Kilometer, bis ins wirtschaftliche Zentrum Cotonou etwa 1.000. Der Hafen dort sei strategisch wichtig für die Islamisten, sagt Erlecke, für Drogenschmuggel, aber auch, um für Waffennachschub zu sorgen. Und dann sei auch der Weg über den Atlantik Richtung Europa frei.
"Daher hat Deutschland ein absolut vitales Interesse, dass Benin stabil bleibt, dass wir sozusagen einen Kontrapunkt gegen Mali haben. Wenn man mit Experten hier vor Ort spricht, dann gehen alle davon aus, dass der Weg der Terroristen von Mali aus in Richtung Benin oder Togo geht", so Erlecke. Das sei jedoch noch nicht im Bewusstsein deutscher Politiker angekommen.