Sachsen-Anhalt ist für einen hohen Anteil an Wechselwählerinnen und Wechselwählern bekannt. Daran gemessen fallen die Veränderungen der Landtagswahl 2021 im Vergleich zu 2016 nicht ungewöhnlich hoch aus. Die CDU kann im Vergleich zu 2016 um 7,4 Prozentpunkte zulegen und wird mit 37,1 Prozent erneut stärkste Partei. Damit erzielt sie ihr drittbestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt. Zweitstärkste Partei wird die AfD mit 20,8 Prozent (-3,4 Punkt). Die Linke verliert nach deutlichen Verlusten in 2016 diesmal 5,3 Punkte und erzielt mit 11,0 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt. Auch die SPD verliert erneut und fährt mit 8,4 Prozent ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis im Land ein. Nachdem die FDP 2016 nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, schafft sie 2021 zum vierten Mal den Einzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt. Die Grünen erzielen mit 5,9 Prozent (+0,8 Punkte) zwar ihr zweitbestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt, sind aber die schwächste im Landtag vertretene Partei.
Vor allem der Amtsbonus von Ministerpräsident Reiner Haseloff spielt eine entscheidende Rolle. Er kann in allen Anhängerschaften punkten und die Mitbewerber haben keinen Einfluss auf den Wahlausgang gehabt. Die CDU profitiert zudem von der ihr zugesprochenen Problemlösungskompetenz in den wichtigsten politischen Themen. Die Grünen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Vor allem das Thema Klimaschutz ist für die Wahlentscheidung der Sachsen-Anhalter von geringer Bedeutung.
Die gesamte Wahlanalyse zur Landtagswahl Sachsen-Anhalt am 6. Juni 2021 können Sie hier als PDF lesen.
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