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Monitor Wahl- und Sozialforschung

Sorgen und Ängste der Wählerschaft – Ergebnisse aus repräsentativen Umfragen

Wovor sich die Deutschen fürchten – Zu Bedrohungsgefühlen in der deutschen Bevölkerung

Repräsentative Ergebnisse zu Bedrohungsgefühlen zeigen, wie tief bestimmte Krisen in die Gesellschaft hineinwirken. Entwicklungen im Zeitverlauf geben Aufschluss darüber, ob Ängste und Sorgen zugenommen haben und welche Bedrohungen als permanent empfunden werden. Hat der russische Angriffskrieg das Sicherheitsgefühl der Deutschen nachhaltig verändert? Wie groß ist die Angst vor den Auswirkungen des Klimawandels? Und wie haben sich die Bedrohungsgefühle der Parteianhängerschaften seit der letzten Bundestagswahl 2021 entwickelt?

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Angst ist ein schlechter Ratgeber. Dennoch müssen politische Entscheiderinnen und Entscheider auch die Sorgen und Ängste ihrer Wählerschaften adressieren. Bis zum Jahr 2024 galt für die Bedrohungsgefühle der Deutschen eine feste Regel: Die Angst vor dem weltweiten Klimawandel durch die globale Erwärmung löste vergleichsweise die größten Ängste aus. Zuletzt haben jedoch andere Sorgen diese Spitzenposition übernommen. Im Zeitverlauf seit 2021 zeigen sich spannende Entwicklungen. Erstmals liegen zudem für 2024 auch Werte zu den Ängsten der BSW-Wählerschaft vor. Die starken Differenzen zwischen AfD- und Grünen-Anhängerschaft fallen auch bei den Bedrohungsgefühlen ins Auge und zeigen die starke Polarisierung beider Gruppen, die im Zeitverlauf zugenommen hat. Die Betrachtung von Bedrohungsgefühlen in der Gesellschaft verdeutlicht allerdings auch, dass die Gesellschaft in großen Teilen immer wieder ambivalent ist. So nimmt die Sorge vor dem Klimawandel nach langer Zeit an der Spitzenposition zwar ab, zählt aber nach wie vor zu den größten wahrgenommenen Bedrohungen. Die Aussage „Im Moment gibt es Wichtigeres als den Klimawandel“ findet weder mehrheitliche Zustimmung noch Ablehnung. Ähnliches gilt für die Sorgen vor Zuwanderung und Fremdenfeindlichkeit, die von rund einem Fünftel gleichzeitig geteilt werden. Bedrohungsgefühle sind demnach weniger geeignet, um klare politische Positionen anzuzeigen. Sie sind und bleiben jedoch ein geeignetes Instrument, um gesellschaftliche Stimmungen zu messen.

Einige Ergebnisse:

  • Die größte Angst der Deutschen besteht aktuell vor den Spannungen zwischen Europa und Russland sowie vor Fremdenfeindlichkeit und einer Machtbeteiligung der AfD.
  • Im Zeitverlauf zeigt sich, dass die Ängste vor internationalen (kriegerischen) Konflikten im Jahr 2022 stark zugenommen haben. Auch die Sorge vor einer Wirtschaftskrise ist (leicht) gestiegen.
  • Die Angst vor den Auswirkungen des Klimawandels hat zuletzt abgenommen, zählt aber in der Wahrnehmung nach wie vor zu den größeren Bedrohungen.
  • In den Parteianhängerschaften fallen die Ängste vor dem Klimawandel sehr unterschiedlich aus. Zwischen Grünen- und AfD-Anhängerschaft liegen 72 Prozentpunkte.
  • Im Zeitverlauf ist sowohl die Sorge vor Zuwanderung als auch vor Fremdenfeindlichkeit gestiegen. Rund ein Fünftel teilt beide Ängste.
  • Die Sorge vor Fremdenfeindlichkeit hat in allen Parteianhängerschaften – mit Ausnahme der AfD – zuletzt überdurchschnittlich zugenommen.
  • Die Anhängerschaft des BSWs sortiert sich bei Bedrohungsgefühlen stringent zwischen Unions- und AfD-Wählerschaft ein und ist weit entfernt von den Bedrohungswahrnehmungen der Linken-Wählerschaft.

 

 

Diese und weitere detaillierte Befunde lesen in der gesamten Studie „Wovor sich die Deutschen fürchten… –Ergebnisse aus repräsentativen Umfragen zu Bedrohungsgefühlen in der deutschen Bevölkerung“ hier als PDF.

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Kontakt

Dominik Hirndorf

Dominik Hirndorf

Wahl- und Sozialforschung

dominik.hirndorf@kas.de +49 30 26996-3858

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Über diese Reihe

Die Publikationen des Monitors Wahl- und Sozialforschung sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.