Zum mittlerweile 7. Mal luden Konrad-Adenauer-Stiftung und Esports Player Foundation am 28. November zum Livestream „Games&Politics“ auf Twitch ein. Unter dem Titel: „Olympia goes Esports. New Heroes, New Games, Same Gold” wurde in mehreren Paneltalks die Entwicklungen diskutiert, die Esports auf die olympische Bühne bringen könnten. Natürlich ging es auch um sportliche Fragen, um Unterschiede und Parallelen zwischen traditionellem Sport und Esports. Vor allem ging es aber um hochrelevante politische Ebenen.
Im Falle der globalen Esports-Szene gilt es, internationale Beziehungen und geopolitische Erwägungen zu betrachten. Esports ist ein globales Phänomen, das mit dem Esports World Cup und den zukünftigen olympischen Spielen gleich zweifach große Unterstützung durch Saudi-Arabien erfährt. Welches Interesse steht hinter dem umfangreichen Engagement und wie es ist zu bewerten? Diese und andere Fragen diskutierten Experten aus verschiedenen Fachbereichen. Für die Einordnung in den internationalen Kontext sorgten u.a. Philipp Burkhardt, Länderreferent in der Abteilung Naher Osten und Nordafrika bei der KAS, sowie Manouchehr Shamsrizi, Associate Fellow am Zentrum für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie der DGAP. Die olympische Anerkennung könnte neue Möglichkeiten für kulturellen Austausch und Diplomatie schaffen, gleichzeitig aber geopolitische Spannungen verstärken.
Auch abseits der großen globalen Betrachtung gibt es politische Ansatzpunkte. Dies betrifft vor allem die Themen Regulierung und Förderung: Die Frage, wie Esports strukturiert, gefördert und reguliert werden soll, bedarf politischer Repräsentanz und betrifft staatliche Institutionen und deren Verantwortung gegenüber der Jugend und dem Breitensport.
Eine spannende Entwicklung kommt durch die olympischen Spiele vor allem hinsichtlich der Frage nach Identität und Integration auf den Esports zu: Wie verändern Nationalmannschaften im Esports das Selbstverständnis von Nationen und ihre Repräsentation auf der globalen Bühne? Hier stoßen Sport und Kulturpolitik aufeinander.
Den Abschlusspunkt der Veranstaltung setzte die Diskussion „Warum die Politik den Esports nicht länger ignorieren sollte“. Während einzelne Bundesländer sich bereits für eine Esports-Förderung einsetzen und einige Politiker sich des Themas annehmen, ist es noch nicht in der breiten Diskussion angekommen. Esports ist längst kein Nischenthema mehr. Seine politische Dimension wird zunehmend bedeutender, sei es in Bezug auf Bildung, Wirtschaft oder internationale Kooperation. Dies gilt es künftig auch stärker in der politischen Debatte zu berücksichtigen.
Der vollständige Stream bleibt als Aufzeichnung abrufbar auf dem Twitch-Kanal der Konrad-Adenauer-Stiftung:
www.twitch.tv/konradadenauerstiftung
Fotos: Justin Wriedt (EPF), Carolin Unger (KAS)
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Hauptabteilung Politische Bildung
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.