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Veranstaltungsberichte

Altstipendiatentreffen KAS 2023

Am Mittwoch, dem 22. November fand in Bogotá das jährliche Treffen der Altstipendiaten der KAS Kolumbien statt; es nahmen 25 ehemalige Stipendiaten teil, sowohl solche, die in Deutschland studiert haben als auch zum ersten Mal Sur-Place- Stipendiaten, die gerade ihr Masterstudium an kolumbianischen Universitäten beendet haben.

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Die Veranstaltung begann mit den Grußworten der Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, Sylvia Gontermann, die allen Anwesenden für ihre Teilnahme dankte und eine kurze Einführung in das Programm gab. Im Anschluss gab der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith einen kurzen Überblick über die politische Situation in Deutschland den Einfluss der Ereignisse und anderen Teilen der Welt.

 

Die Leiterin des Forschungszentrums des Anti-Korruptionsnetzwerks der Universitäten UVA, Liliana Saldaña, präsentierte daraufhin die jüngste Publikation, die UVA gemeinsam mit dem Studenten-Netzwerk der KAS zum Thema Partizipationsmechanismen im Umweltbereich herausgegeben hat.

 

Dabei bezog sie sich zunächst auf die Menschenrechtslage in Kolumbien, vor allem auf die wachsende Anzahl der Morde an Menschenrechts- und Umweltverteidigern, die in Kolumbien allein zwischen 2012 und 2022 382 Menschenleben gekostet hat, womit das Land an erster Stelle weltweit steht, während die Morde fast täglich zunehmen. Während der Forschungsarbeiten für die Publikation haben die Autoren bemerkt, dass die Mehrheit der Bürger nicht über ihre Möglichkeiten zur Überwachung und Mitarbeit an Entscheidungen im Bereich des Umweltschutzes informiert ist und noch viel weniger Gebrauch davon macht; vor allem in entlegeneren Regionen des Landes, sei die Bevölkerung wenig an diesen Themen interessiert, obwohl Kolumbien das Land mit der zweithöchsten Biodiversität der Welt ist. Dadurch seien die natürlichen Ressourcen gefährdet, vor allem durch Abholzung der Urwälder, übertriebene Ausbeutung, Verschmutzung der Wasserreserven durch legale und illegale Industrie. Die existierenden Partizipationsmechanismen seien wichtige Instrumente zur Demokratieförderung, da sie auch traditionell unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit geben, auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.

 

Liliana nannte Mechanismen wie “Acción de cumplimiento” (Durchsetzungsmassnahmen), “Iniciativa popular para la creación de una norma” (Volksinitiative zur Schaffung eines Standards) o “Intervención en procesos administrativos ambientales” (Eingriff in Umweltverwaltungsprozesse), die auf Nachfrage auch den meisten Teilnehmern an der Veranstaltung nicht bekannt waren.

 

Für die Publikation wurden aus 200 Umweltprojekten und Umweltverteidigern, 14 Beispiele ausgewählt und detailliert beschrieben. Zum Abschluss der Präsentation forderte Frau Saldaña die Anwesenden auf, sich im täglichen Leben mehr auf folgende Fragen zu konzentrieren: Sind Müllentsorgung und Recycling in meinem Umfeld zufriedenstellend gelöst? Schadet die Umweltverschmutzung mir und meiner Familie? Bin ich ausreichend über die Verwendung öffentlicher Ressourcen informiert?

 

Zum Abschluss entwickelte sich eine angeregte Diskussion über die angesprochenen Themen, die viele der Teilnehmer aus ihrer persönlichen Erfahrung in öffentlichen Ämtern beleuchteten, sowie über aktuelle politische Fragen in Kolumbien, Deutschland und weltweit.

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Kontakt

Sylvia Gontermann Hawil

Portrait von Sylvia Gontermann Hawil

Projektkoordinatorin und Verwaltung

sylvia.gontermann@kas.de +57 601 7430947-201

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Bereitgestellt von

Auslandsbüro Kolumbien

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.