Veranstaltungsberichte
In der anschließenden Gesprächsrunde gingen Ewers, Pablo Thiam, langjähriger Bundesligaspieler und Nationalspieler Guineas und Dr. Rama Naidu, Leiter der Democracy Development Programme in Südafrika, der Frage nach, woran der afrikanische Fußball krankt. Als Argumente benannten sie ein fehlendes Nachhaltigkeitskonzept, die weit verbreitete Korruption und Vetternwirtschaft, die zu enge Verzahnung des Fußballs mit der Politik, das überwiegende Fehlen nationaler Ligen und eines perspektivischen Denkens, das Nichtvorhandensein intakter Strukturen sowie die schlechte Vorbereitung auf große Turniere.
Als weitere negative Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit des afrikanischen Fußballs kam die Tatsache zum Ausdruck, dass viele Kinder und Jugendliche in Afrika barfuss auf harten Plätzen mit schlechten Bällen spielen und somit natürlich deutlich schlechtere Startbedingungen als ihre Altersgenossen in Europa haben. Trotz alledem haben sie alle den Traum, bei den großen Vereinen in Europa zu spielen, um Ruhm und Anerkennung zu erlangen und um Geld zu verdienen. Spieler wie Thiam, Eto und Drogba haben es geschafft. Bei Millionen andere Afrikaner wird dieser Traum zwar zerplatzen, aber sie werden nicht aufgeben dafür zu kämpfen.
Der anschließenden Live-Übertragung des Spiels Deutschland gegen Ghana wohnten dann noch 100 fußballbegeisterte Gäste bei, die einen mühsam erkämpften deutschen Sieg sahen. Besonders positiv wurde aufgenommen, dass Ghana trotz der Niederlage Deutschland ins Achtelfinale folgte, so dass Afrika mit wenigstens einer Mannschaft weiter im Rennen um den Titel ist – und weiter träumen darf.
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Über diese Reihe
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