Seit dem Erstarken populistischer Bewegungen und Parteien in Europa, ist der Umgang damit zunehmend bestimmendes Thema der öffentlichen Debatte.
Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff "Populismus" überhaupt? Ist Populismus grundsätzlich schlecht für die europäischen Demokratien? Was passiert, wenn populistische Parteien die Regierung bilden? Und welche Gefahren birgt Populismus für Demokratie und Gesellschaft?
Diesen und weiteren Fragen wollten wir nachgehen und haben am 6. April 2024 in Nindorf-Hanstedt wie auch in Hannover diskutiert.
Im Folgenden kurze Veranstaltungsberichte wie auch Bildergallerien zu den beiden Veranstaltungen:
Nindorf-Hanstedt
Sybille Kahnenbley, Vorsitzende des Kreisverbandes der Landfrauenvereine im Landkreis Harburg, und Gereon Kuriewicz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, begrüßten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch die eingeladenen Referenten Siebo Janssen, Lena Düpont MdEP (CDU) und Nadja Weippert MdL (Grüne) und luden anschließend zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Bereits an den verschiedenen Frühstückstischen fand ein reger Austausch statt. Die Anwesenden brachten ihre eigenen Meinungen ein und erzählten von ihren bisherigen Erfahrungen mit Populismus.
Nach dem gemeinsamen Frühstück hielt Siebo Janssen, Politikwissenschaftler und Historiker aus Bonn, einen ca. 25-minütigen Impulsvortrag. In diesem ging er u. a. auf den Begriff „Populismus“ und den Wandel dessen Bedeutung im Laufe der Geschichte ein. Während der Begriff zunächst sehr positiv aufgeladen war, würde er mittlerweile zumeist negativ verstanden und mit zum Teil demokratiefeindlichen politischen Bewegungen und Parteien in Verbindung gebracht. Janssen skizzierte zudem auch die gegenwärtige Situation in Europa und der Welt und wies darauf hin, dass die baldigen Europawahlen womöglich Schicksalswahlen sein könnten, in denen entschieden würde, welcher Politikstil die Zukunft bestimmt.
Im Anschluss an den Impulsvortrag fand zunächst eine Podiumsdiskussion statt. In dieser diskutierte Janssen gemeinsam mit Lena Düpont MdEP und Nadja Weippert MdL u. a. darüber, ob man bzw. andere Politikerinnen und Politiker auch etwas von Populisten lernen könnten. Dabei gingen sie auch darauf ein, wie auch wie ein achtsamer Umgang mit Populismus aussehen könnte.
Nach dieser kurzen von Gereon Kuriewicz moderierten Podiumsdiskussion konnten auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Fragen und Wortbeiträge einbringen. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer warnten davor, dass man die Erfolge der Populisten in der Wählergunst nicht ignorieren dürfe, sondern genau gucken müsse, wieso populistische Parteien an Zustimmung gewinnen. Dabei wurde insbesondere hervorgehoben, dass Populisten oft weniger „gestelzte“ Sprache verwenden würden, die oft für die Bürgerinnen und Bürger verständlicher sei. Aber auch der intensive Einsatz von Social Media-Kanälen sei von vielen anderen Parteien verpasst worden. Während die AFD bspw. fast omnipräsent sei, seien die anderen Parteien kaum sichtbar. Die Referenten gingen auf alle eingebrachten Wortbeiträge und Wortbeiträge ein und es entstand auf diese Weise ein gelungener Austausch.
Wir bedanken uns bei den drei Referenten Siebo Janssen, Lena Düpont und Nadja Weippert für ihr Engagement und ihre Beteiligung an der gemeinsamen Diskussion. Ebenso möchten wir uns auch beim Kreisverband der Landfrauen für die gelungene Kooperation bedanken. Wir freuen uns bereits auf eine Fortsetzung!
Hannover
Nachdem am morgen bereits in Nindorf-Hanstedt diskutiert wurde, waren wir gespannt, wie es am Abend in Hannover weitergeht.
Nach einer gemeinsamen Begrüßung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Gereon Kuriewicz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, und einer Vorstellung der beiden Referenten Siebo Janssen und Lena Düpont MdEP, bat Gereon Kuriewicz zunächst Siebo Janssen ans Rednerpult.
Siebo Janssen, Politikwissenschaftler und Historiker, hielt einen ca. 30-minütigen Impulsvortrag. Wie am Morgen ging er auch in Hannover u. a. auf den Begriff „Populismus“ und den Wandel dessen Bedeutung im Laufe der Geschichte ein. Während der Begriff zunächst sehr positiv aufgeladen war, würde er mittlerweile zumeist negativ verstanden und mit zum Teil demokratiefeindlichen politischen Bewegungen und Parteien in Verbindung gebracht. Janssen skizzierte zudem die gegenwärtige Situation in Europa und der Welt und wies darauf hin, dass die baldigen Europawahlen womöglich Schicksalswahlen sein könnten, in denen entschieden würde, welcher Politikstil die Zukunft bestimmt.
Im Anschluss an den Impulsvortrag fand zunächst eine Podiumsdiskussion statt. In dieser diskutierte Janssen gemeinsam mit Lena Düpont und Gereon Kuriewicz u. a. darüber, ob man bzw. andere Politikerinnen und Politiker auch etwas von Populisten lernen könnten und wie ein achtsamer Umgang mit Populismus aussehen könnte.
Nach dieser kurzen Podiumsdiskussion konnten auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Fragen und Wortbeiträge einbringen. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erklärten, Populisten würden oft Themen ansprechen, die andere Parteien mieden, welche die Bürgerinnen und Bürger jedoch sehr beschäftigen würden. Zu diesen zählten die zu Wort kommenden Teilnehmer bspw. das Thema Migration oder auch einen drohenden Niedergang der eigenen Wirtschaft. Ein Teilnehmer verwies zudem darauf, dass Gefahr nicht nur von rechts drohe, sondern auch von linken Populisten. Entsprechend müsste auch hiervor gewarnt und gezielt Präventionsarbeit geleistet werden. Wie in der Morgenveranstaltung, erklärten auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Abendveranstaltung, dass Parteien und Mandatsträger womöglich von Populisten lernen könnten, gerade im Bezug auf eine gefühlte Bürgernähe im Auftreten und in der Sprache. Die beiden Referenten gingen auf alle eingebrachten Fragen und Wortbeiträge ein und es entstand so ein gelungener und insbesondere auch sehr konstruktiver Austausch.
Bereitgestellt von
Politisches Bildungsforum Niedersachsen
Über diese Reihe
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