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Mit fünf verfassungswidrigen Regierungswechseln und mehreren Putschversuchen in den vergangenen zwölf Monaten ist eine politische Entwicklung auf die afrikanische Bühne zurückgekehrt, die die Staats- und Regierungschefs der AU-Mitgliedstaaten hinter sich lassen wollten. Die Afrikanische Union hat reagiert und vier Mitgliedstaaten suspendiert - so viele wie noch nie in einem einzigen Jahr in der Geschichte der kontinentalen Organisation und ihrer Vorgängerin, der OAU.
Diese Entwicklung stellt nicht nur die Grundsätze der AU-Charta für Demokratie, Wahlen und Regierungsführung in Frage. Sie steht auch im Widerspruch zur laufenden AU-Initiative "Silencing the Guns" bis 2030.
Was sind die tieferen Ursachen für das Wiederaufleben verfassungswidriger Veränderungen? Ist die Gleichzeitigkeit ein Zufall? Was müssen die AU, die Regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und die afrikanischen Mitgliedstaaten tun oder verstärken, um diesen Trend zu stoppen? Für den Kontinent, der mit Entschlossenheit die Ziele der Agenda 2063 erreichen will, steht viel auf dem Spiel. Der Zeitpunkt ist umso schwieriger, als die afrikanischen Volkswirtschaften unter den Folgen der weltweiten Covid-19-Pandemie leiden.
In einer gemeinsamen Veranstaltung wollen die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und Amani Africa Media and Research Services Antworten auf diese drängenden Fragen geben und afrikanische und internationale Schlüsselakteure in einer hochrangigen Hybrid-Veranstaltung am Freitag, den 4. März 2022 in Addis Abeba zusammenbringen.