Im März 2021 ist das QS World University Ranking by subjects 2021i erschienen.
Im QS World University Ranking 2021ii belegt das Massachusetts Institute of Technology (MIT) zum neunten Mal in Folge den ersten Platz. Von den führenden US-Universitäten belegen Stanford den zweiten Platz und Harvard den dritten Platz. Als beste europäische Universitäten kommen Oxford auf Platz fünf, die ETH Zürich auf Platz sechs und Cambridge auf Platz sieben. Die beste deutsche Universität ist die TU München auf Platz 50. Damit ist sie auch die beste Universität innerhalb der gesamten Europäischen Union (EU). Keine andere Universität in der EU schafft es unter die Top 50. Eine dramatische Entwicklung: Das Brexit-bedingte Ausscheiden der britischen Universitäten schwächt den EU-Forschungsraum deutlich. Drei deutsche Universitäten kommen unter die Top 100, das sind neben der TU noch die LMU München (Rang 63) und die Universität Heidelberg (Rang 64)iii. 16 deutsche Universitäten gelingt der Sprung unter die Top 300iv. An der Weltspitze können die deutschen Universitäten lediglich in den Fächern Alte Geschichte und Theologie mitspielen.v
Die Vereinigten Staaten nehmen mit 17 Universitäten unter den ersten 50 den weltweiten Spitzenplatz ein, gefolgt vom Vereinigten Königreich (acht), Australien (fünf), China (vier), Japan und Kanada (jeweils drei) sowie Hongkong, Singapur, Südkorea und der Schweiz (jeweils zwei). Deutschland als hochentwickelte Industrienation, die sich gern als „Wissensgesellschaft“ versteht, kann mit dem schwachen Abschneiden kaum zufrieden sein.
Es gibt gute Gründe, Universitätsrankings mit Skepsis zu betrachten. Sie erscheinen wenig transparent, eine unabhängige Aufsicht über die Rankings gibt es nicht. Sie stützen sich auf nur wenige selektiv gewählte Indikatoren und berücksichtigen die gesamte Breite universitärer Leistungen zu wenig. Zudem kommen die verschiedenen konkurrierenden Rankinganbieter, deren Anzahl weiterhin zunimmt, häufig zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Für fast alle Universitätsrankings aber gilt, dass die Lehre noch immer zu kurz kommt, ganz zu schweigen von Transfer und Weiterbildung. Die Forschung dagegen wird überproportional berücksichtigtvi. Hinzu kommt, dass Forschungsleistungen, die in außeruniversitären Forschungseinrichtungen erbracht werden, in internationalen Universitätsrankings keine Berücksichtigung finden.
Trotz allem bleibt der Wert von internationalen Vergleichen unstrittig. Sie sind Maßstab für die Leistungsfähigkeit von Universitäten und der zugrundeliegenden Wissenschafts- und Hochschulpolitik. Auch der Zusammenhang zwischen exzellenten Hochschulen und einer florierenden Wirtschaft ist gut belegt. Deshalb liegt es im Interesse aller, dass Forschung und Transfer, Lehre und akademische Weiterbildung in Deutschland weiter verbessert werden. Die Exzellenzstrategie ist ein wichtiger Ansatz, um Universitäten voranzubringen. Nicht ohne Grund gehören diejenigen deutschen Universitäten, die im QS World University Ranking am besten abschneiden, zu der Gruppe, die in der Exzellenzstrategie gefördert werden. Dieser Förderansatz scheint richtig zu sein, wirkt sich im internationalen Vergleich aber noch nicht im gewünschten Umfang aus. Neben einer deutlich besseren Finanzierung benötigen Universitäten mehr (echte) Autonomie, um ihre Stärken besser ausbauen zu könnenvii. Es sollte über mehr Leistungsanreize für Professorinnen und Professoren nachgedacht werden. Darüber hinaus bedarf es einer Stärkung der Lehre, analog und digital.
Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig forschungsstarke Universitäten sind. Gleichzeitig stellt sie sie auch vor große Herausforderungen: Sie zwingt die Universitäten zur raschen Einführung von Onlinelehre, während die internationalen Studierendenzahlen sinken. Bisher ist noch unklar, wie sich diese Entwicklung dauerhaft auf die internationalen Rankings auswirken wird.
Während das schlechte Abschneiden deutscher Hochschulen im QS World University Ranking enttäuschend ist, gibt es auch positive Signale, wie z. B. das Interesse großer Hightechkonzerne am Hochschulstandort Deutschlandviii. Dies verdeutlicht die zentrale Bedeutung einer stringenten Hochschulpolitik, die die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter verbessert.
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ihttps://www.topuniversities.com/subject-rankings/2021 (letzter Zugriff: 16.3.2021)
iiDas QS World University Ranking ist eine Bewertung internationaler Universitäten und wird seit 2004 von der Firma Quacquarrelli Symonds (QS) durchgeführt. QS World University Rankings 2021: Top Global Universities | Top Universities. https://www.topuniversities.com/university-rankings/world-university-rankings/2021 (letzter Zugriff: 16.3.2021)
iiiIm THE World University Ranking 2021, das im Herbst 2021 erschien, schneiden deutsche Universitäten besser ab. Dort befinden sich sieben Universitäten unter den Top 100. Die LMU München belegt als beste deutsche Universität hier den 31. Platz. https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2021/world-ranking#!/page/0/length/25/sort_by/rank/sort_order/asc/cols/stats (letzter Zugriff: 16.3.2021)
ivhttps://www.topuniversities.com/university-rankings/world-university-rankings/2021 (letzter Zugriff: 16.3.2021)
vhttps://www.welt.de/wirtschaft/karriere/plus227451399/Uni-Ranking-Der-schleichende-Abstieg-von-deutschen-Universitaeten.html (letzter Zugriff: 16.3.2021)
vihttps://sciencebusiness.net/covid-19/news/measure-what-matters-ranking-universities-age-pandemic
viihttps://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=1413f8fb-b2e4-eef1-7135-ad33f9bb2fd3&groupId=252038 (letzter Zugriff: 16.3.2021)
viiihttps://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/muenchen-apple-investiert-eine-milliarde-euro-in-deutschland-17236824.html (letzter Zugriff: 16.3.2021)
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