Fachkonferenz
Details
Die Freiheit, über sein Leben selbst zu bestimmen, ist ein grundgesetzlich geschütztes Menschenrecht. Für die Ampelkoalition ist Selbstbestimmung aber auch ein Fortschrittsparadigma, auf das sich mehrere grundlegende Reformvorhaben im gesellschaftspolitischen Bereich gründen. Dabei ist zu bedenken, dass die Freiheit zur Selbstbestimmung immer mit Verantwortung verbunden ist und da endet, wo die Rechte anderer verletzt werden. Wenn individuelle Entscheidungen grundsätzlich prioritär gesetzt werden, können daher Konflikte und Herausforderungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt entstehen.
Die Fachtagung „Fortschrittsparadigma Selbstbestimmung − Herausforderung für Werte, Politik und Gesellschaft“ soll diesen Zusammenhang mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Im Fokus stehen folgende Fragestellungen: Was wird unter dem Begriff Selbstbestimmung heute verstanden und wie weit kann dieser Begriff gefasst werden? Ist eine maximale Selbstbestimmung, wie sie gerade in verschiedenen Politikfeldern durchgesetzt werden soll, tatsächlich Ausdruck von Fortschritt und Freiheit? Wo sind die Grenzen eines so weit gefassten Begriffs?
Programm
10.00 Uhr Begrüßung
Hauptabteilungsleiter Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
10.15 Uhr Was bedeutet Selbstbestimmung aus rechtlicher Sicht?
Richter am Bundesgerichtshof
10.45 Uhr Was bedeutet reproduktive Selbstbestimmung am Lebensanfang aus ethischer Sicht?
Prof. Dr. Jochen Sautermeister
Professur für Moraltheologie, Universität Bonn
Julia Seeberg
Geschäftsführerin donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.
Prof. Dr. med. Jan-Steffen Krüssel
Leiter des UniKiD, Universitäres interdisziplinäres Kinderwunschzentrum Düsseldorf
Moderation
Patricia Ehret
Referentin für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
12.00 Uhr Was bedeutet Selbstbestimmung am Lebensende?
Prof. Dr. Dietrich Korsch
em. Professor für Systematische Theologie und Theologiegeschichte an der Philipps-Universität Marburg
Dr. Johanna Will-Armstrong
Pastorin und Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
PD Dr. med. Ute Lewitzka
Leiterin Forschungsbereich Suizidprävention, Universität Dresden
Moderation
Dr. Moritz Küpper
Deutschlandfunk
13.15 Uhr Mittagspause
14.15 Uhr Was bedeutet Selbstbestimmung im Selbstbestimmungsgesetz?
Prof. Dr. Judith Froese
Lehrstuhl für Öffentliches Recht mit Nebengebieten, Universität Konstanz
Dr. med. Alexander Korte
Leitender Oberarzt, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik u. Psychotherapie, Klinikum der Universität München
Annette Widmann-Mauz MdB
Bundesvorsitzende der Frauen Union der CDU Deutschlands
Till Randolf Amelung
Publizist
Moderation
Dr. Dana Fennert
Referentin für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Vielfalt, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Was bedeutet Selbstbestimmung für die Politik?
Annette Widmann-Mauz MdB
Bundesvorsitzende der Frauen Union der CDU Deutschlands
Thomas Rachel MdB
Fachsprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB
Richterin a.D., Vorsitzende des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages
Moderation
Marlene Grunert
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)