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Fakten-Check im digitalen Journalismus

Wie lassen sich digitale Medien optimal nutzen und welche Kenntnisse braucht die "Net-Generation", um Daten und Fakten im Internet auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen? Was ist zu tun, wenn staatliche Behörden keine Auskünfte geben wollen und sich Pressesprecher hinter nichtssagenden Floskeln verstecken? Diesen und vielen andere Fragen sind sie Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien e.V. und die Nichtregierungsorganisation Chequeado an der Universidad del Salvador am 20.und 21. August 2013 nachgegangen.

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Die Medienwelt befindet sich im Umbruch und bietet dem Journalismus neue Möglichkeiten, seinen gesellschaftspolitischen Auftrag wahrzunehmen. In der digitalen Welt ist es dabei oft einfacher solide zu recherchieren und den Wahrheitsgehalt einer Meldung zu überprüfen.

Wie lassen sich digitale Medien optimal nutzen und welche Kenntnisse braucht die "Net-Generation", um Daten und Fakten im Internet auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen? Was ist zu tun, wenn staatliche Behörden keine Auskünfte geben wollen und sich Pressesprecher hinter nichtssagenden Floskeln verstecken? Diesen und vielen andere Fragen sind sie Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien e.V. und die Nichtregierungsorganisation Chequeado an der Universidad del Salvador am 20.und 21. August 2013 nachgegangen.

Nachwuchsjournalisten erhielten in diesem Seminar neben praxisnahen Tipps viele Eindrücke in die Ursprünge des Datenjournalismus und des Fact-Checkings.

Wenn in öffentlichen Debatten Fakten in den Hintergrund treten, Tatsachen verdreht werden und nicht auf einer überprüfbaren Datenbasis beruhen oder schlichtweg mit falschen Zahlen argumentiert wird, ermöglichen die seit einigen Jahren aus dem Boden sprießenden Fact-Checking-Seiten im Internet eine unabhängige Verifizierung des Inhalts. Durch die Arbeit der Fact-Checker, meist Journalisten und Wissenschaftler, erhält Transparenz einen neuen Stellenwert im World Wide Web. Wer falsche Dinge vermeldet wird öffentlich abgestraft.

Das US-Projekt Politifact.com, Vorreiter auf diesem Gebiet, entstand bereits 2007 während der Präsidentschaftswahlen und ist seither eine gewichtige Stimme im Politgeschehen. 2009 gewann Politifact.com den Pulitzerpreis. Auch in Europa gibt es ähnliche Seiten, wie Les Décodeurs von Le Monde. Auch deutsche Medien setzen vor der Bundestagswahl verstärkt auf Fact-Checking, um die Aussagen der Politiker zu hinterfragen. In den vergangenen beiden Jahren ist die Anzahl dieser Projekte weltweit rasant gestiegen.

Chequeado.com arbeitet seit 2010 in Argentinien und ist die einzige Plattform dieser Art in Lateinamerika. Ihr Ziel: Die qualitative Verbesserung der öffentlichen Debatte und die Stärkung der Zivilgesellschaft, und zwar unparteilich und unentgeltlich. Fact-Checking fällt in die Kategorie des Datenjournalismus. Darunter versteht man die Recherche in Datenbanken, also die Sammlung, Aufbereitung und Analyse öffentlich zugänglicher Informationen. „So lassen sich öffentliche Aussagen gründlich überprüfen und das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit in den unabhängigen Journalismus stärken“, sagte Laura Zommer von Chequeado.com.

Matías Di Santi, Redakteur bei Chequeado, zeigte den Seminarteilnehmern, wie sein Team in der Praxis arbeitet: Um Transparenz zu gewährleisten, würden wissenschaftliche Quellen und statistische Daten zur Überprüfung öffentlicher Stellungnahmen aus Politik, Medien, Unternehmen und Interessensgruppen herangezogen, visualisiert und aufarbeitet.

Wer was in Interviews, Talkshows, Tweets und Reden behauptet, recherchiert das Team von Chequeado gründlich nach. Die Redakteure aber auch die Nutzer der Plattform suchen nach den Quellen, sprechen mit Experten und versuchen so das Gesagte zu bestätigen oder zu widerlegen. Der gesamte Prozess lässt sich mit Hilfe direkter Verlinkungen für alle Nutzer und Interessenten nachvollziehen. Am Ende bekommen Aussagen ein Zertifikat und werden auf einer neunstufigen Skala eingeordnet. Diese reicht von „Wahrheitsgetreu“, bis „Falsch“ – da hätte jemand dann ein richtiges Lügenmärchen unter die Leute gebracht.

Fact-Checking lässt sich laut Laura Zommer als neue Art des Journalismus verstehen. Freilich nicht als Ersatz für die traditionelle Presse gedacht sondern vielmehr als eine Bereicherung. Auf diese Art könne die vierte Gewalt ihrer Rolle als „Wachhund der Gesellschaft“ besser nachkommen. Denn: Journalisten hätten oftmals nicht die Zeit, Daten zu überprüfen. Sie wären allzu oft nur Berichterstatter.

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Kontakt

Olaf Jacob

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Leiter des Auslandsbüros Chile

olaf.jacob@kas.de

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