„Also sein bey unns vor zeiten auch herrn in diesem lanndt gewesen.“ Die Kirche, die Serben und das Kosovo - Auslandsinformationen
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„Also sein bey unns vor zeiten auch herrn in diesem lanndt gewesen.“ Die Kirche, die Serben und das Kosovo
von
Tihomir Popovic
National-mythologisches Denken glauben viele Westeuropäer heute vor allem bei den Serben zufinden. Ihnen sei besonders das Kosovo heilig – jene Region, deren Mythologisierung als Geburtsstätte des heutigen serbischen Volkes gerade die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK) betrieben habe. Sicher ist das Kosovo für die Serben und die SOK von Bedeutung –nicht zuletzt aufgrund der Schlacht, die 1389 auf dem Amselfeld ausgetragen wurde und bei der die Osmanen den Serben unter Fürst Lazar eine bittere, bis heute schmerzende Niederlage beigebracht hatten. Heute sollten die Serben aufhören, verlorene Väter zu suchen und Feindbilder zu kultivieren. Sie sollten der eigenen Geschichte offen ins Gesicht schauen und sich, so wie es auch die SOK tut, mit echten und vermeintlichen Feinden versöhnen.