Sowohl die Aufnahme Estlands, Lettlands und Litauens in die Europäische Union als auch in die NATO wäre ohne das Zutun der Bundesrepublik so rasch nicht möglich gewesen. Dennoch, die deutsche Außenpolitik gegenüber den baltischen Nachbarn schwankte in den vergangenen zwanzig Jahren zwischen dem „Anwalt der Balten“ einerseits und einer Position des advocatus diaboli andererseits, wenn die baltischen Belange die Erreichung deutscher Ziele und insbesondere das Verhältnis der Bundesrepublik zu Russland zu beeinträchtigen drohten.