Zwischen verbrieften Rechten und gelebter Realität
Als der vom Volk der Aymara abstammende Evo Morales im Jahr 2005 zum bolivianischen Präsidenten gewählt wurde, waren die Erwartungen der indigenen Bevölkerung in Bolivien und in Lateinamerika hoch. Morales hatte die Wahl unter anderem durch das Versprechen gewonnen, Indigene in die Regierung zu integrieren und indigene Belange im Rahmen seiner Politik zu vertreten. In Europa handelte man Morales als Lichtgestalt, mystifizierte seinen Werdegang und seine Politik. Von dieser Euphorie ist nach sechs Jahren Amtszeit nur noch wenig zu spüren.