Adam Michnik, der ehemalige Solidarność-Vorkämpfer, kommentierte den Ausgang der polnischen Präsidentenwahlen vom 4. Juli 2010 mit den Worten, er freue sich, denn Polen sei nun „das feindliche Gespenst der IV. Republik“ losgeworden. In der Tat: Mit dem Wahlsieg von Bronisław Komorowski über seinen national-konservativen Konkurrenten Jarosław Kaczyński ist zunächst einmal das politische Reformprojekt der „IV. Republik” ad acta gelegt worden. Die Atmosphäre hat sich wesentlich verbessert. Normalität herrscht – wie der Fall Steinbach zeigt – jedoch noch nicht.