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Zwar hatte sich das Moskauer Patriarchat auch während der kommunistischen Herrschaft zu aktuellen Themen, wie Friedens- und Abrüstungsfragen geäußert, doch waren kirchliche Erklärungen von politischen Rücksichtnahmen und Einflüssen des Kreml geprägt. Das Sozialkonzept vom August 2000 stellt demgegenüber eine in kirchlicher Souveränität erlassene Lehrmeinung dar, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der heutigen Welt spiegelt.
Behandelt werden grundlegende und aktuelle Fragen der politisch-gesellschaftlichen Moral. Das Konzept zeugt von dem klaren Willen der Russisch-Orthodoxen Kirche Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen und bietet Leitlinien für den Transformationsprozess in Russland und in den GUS-Staaten.
In wie fern sich die Russisch-Orthodoxe Kirche als Quelle universeller Werte bewähren und durchsetzen wird, hängt jedoch einerseits von ihrem eigenen Umgang mit Pluralismus und Ökumene ab, andererseits steht dies im engen Zusammenhang mit den Entwicklungen in der Russischen Föderation und den GUS-Staaten.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung läd zu einer Podiumsdiskussion mit Metropolit Kyrill, Bischof Huber und Bischof Müller /Regensburg zum Thema: „Die christliche Sicht der Welt und die Absolutheit der Menschenwürde“, am Dienstag, 22. Februar 2005 um 17.30 Uhr in den Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt in Berlin, ein.