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Pöttering sagte in seiner Laudatio, das Bild Kubas werde in der öffentlichen Wahrnehmung oft romantisiert, die Menschen in Kuba leben allerdings auch nach der Annäherung durch die USA immer noch in einer „menschenverachtenden Diktatur“. Weder gebe es grundlegende Fortschritte bei der Förderung der Demokratie noch bei der Gewährung fundamentaler Grundfreiheiten. Jeglicher Widerstand werde „im Keim“ erstickt. Und die Kubaner, die sich für einen friedlichen Wandel zur Demokratie einsetzen, erlebten die andauernde Unterdrückung in ihrem Alltag.
Vor diesem Hintergrund betonte der Vorsitzende den übermenschlichen Mut und die große Kraft von Navarro, den Widerstand in Kuba zu wagen. Er wurde als Mitglied der Gruppe der 75 im Rahmen des Schwarzen Frühlings im Jahr 2003 verhaftet und zu 25 Jahren Haft verurteilt. Auf Intervention der katholischen Kirche wurde er 2011 entlassen. Er setzt sich als Mitglied der friedlichen Gruppierung UNPACU (Unión Patriotica de Cuba) und Mitbegründer der Bewegung „Für die Demokratie Pedro Luis Boitel“ weiterhin für die Demokratie in Kuba ein.
Pöttering appellierte an alle Kubaner, die Hoffnung nicht aufzugeben und sich weiter für die Demokratie in ihrem Land einzusetzen, denn auch „wir Deutsche haben noch Mitte der achtziger Jahre nicht an eine schnelle Öffnung des Eisernen Vorhangs und an den Zusammenbruch des Kommunismus in Europa geglaubt“.