Veranstaltungsberichte
Olaf Wientzek, Koordinator für Europapolitik in der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, führte mit einem grundlegenden Vortrag in die Veranstaltung ein. Er sprach einleitend über die Entwicklung der Europäischen Union von den Anfängen bis heute und ging auf die zentralen Werte und die aktuellen Herausforderungen der EU ein.
Nach der Mittagspause setzten sich die Jugendlichen in drei Arbeitsgruppen mit einzelnen aktuellen Herausforderungen in Europa auseinander.
Dr. Christina Krause , Koordinatorin für Flucht und Migration in der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, beschäftigte sich mit den Jugendlichen in ihrer Gruppe mit den Herausforderungen, Chancen und Ängsten im Hinblick auf die Flüchtlingsströme nach Europa. Sie sprach unter anderem über die deutsche Geschichte und wie es überhaupt zu einem Asylgesetz kam, wie sich die Flüchtlingszahlen in den Jahren veränderten und wie sich die Politik in dieser Hinsicht verändert hat. Sie betonte hierbei, dass die deutsche Geschichte uns immer daran erinnern sollte, wie wichtig es ist, Flüchtlingen und Asylsuchenden eine Zuflucht zu bieten. Außerdem sprach Frau Krause über die Chancen, Ängste und Herausforderungen, welche die Flüchtlingsströme mit sich bringen. Und wieder wurde bewusst gemacht: Die Würde jedes Menschen ist unantastbar. Jeder hat das Recht auf Zuflucht. Die Schüler/Innen wirkten sehr konzentriert und stellten Fragen, vor allem als es darum ging, dass die EU gemeinsam die Verantwortung für die aktuelle Flüchtlingssituation trage.
Währenddessen setzte sich die Gruppe von Gunter Rieck Moncayo, Koordinator für internationale Wirtschaftspolitik in der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit der europäischen Wirtschafts-und Staatsschuldenkrise auseinander. Spätestens bei Griechenland wurde beispielhaft deutlich, wie die Geldpolitik in Europa funktioniert und was der Sinn einer gemeinsamen Währung sein sollte. Rieck Moncayo diskutierte mit den Schülern, über Fragen wie „ Warum investiert die EU in wirtschaftlich schwache Länder?“ bis hin zu „Kann eine zweite Staatsschuldenkrise nochmal so bewältigt werden wie jetzt?“. Zum Ende hin ging es darum, ob die Politik überhaupt eine große Rolle in der Wirtschaft spielen kann. Herr Rieck Moncayo machte deutlich, dass Deutschland beispielsweise in den letzten Monaten zeige: Ja! Es geht. Die Politik kann einen großen Einfluss auf das wirtschaftliche Handeln eines Staates haben.
In der dritten Gruppe, die unter der Leitung Olaf Wientzeks stand, ging es um die Weiterentwicklung einer gemeinsamen Außen-, Sicherheits-und Verteidigungspolitik. Mit dem Blick auf die aktuellen Anschläge in Brüssel oder Paris ist Sicherheit nicht mehr nur eine Frage, wie man im Nahen Osten Frieden sichern könne, sondern auch wie man die Sicherheit in Europa gewährleisten kann. Dazu stellte Herr Wientzek die GASP (Gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik) als mögliches wirksames Instrument vor. Die gemeinsamen Ziele der GASP, wie zum Beispiel die Wahrung der gemeinsamen Werte, der grundlegenden Interessen, der Unabhängigkeit und der territorialen Unversehrtheit der Union wurden thematisiert und besprochen. Allerdings wurde auch bewusst gemacht, wie schwierig es sei, gemeinsam diese Ziele zu erreichen, da so viele verschiedene Ländern beteiligt seien.
Nach diesen Impulsen diskutierten die Schüler/Innen nun über die verschiedenen Inhalte und hielten die wichtigsten Thesen per Power-Point fest.
Anschließend ging es schließlich nochmal in das Forum der Akademie, in welchem die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse präsentierten. Somit hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich auch über die Ergebnisse der anderen Gruppen zu informieren.
Herr Schleicher beendete den gelungenen Jugendpolitiktag. Er machte die Jugendlichen darauf aufmerksam, wie glücklich sie sich schätzen könnten, in Freiheit, Frieden und Wohlstand leben zu können. Sie sollten diese Errungenschaften jedoch nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen, sondern sich für deren dauerhaften Bestand auch selbst aktiv einsetzen und engagieren.
Autorin: Fabienne Soyka