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Die Wunschliste an das Europa des Jahres 2030 war lang: Weiterhin Vorreiter im Umweltschutz sein; mehr mit einer Stimmer in der globalisierten Welt gehört werden; dabei allerdings auch regionale und kulturelle Unterschiede respektieren und die Eigenständigkeit der Nationalstaaten erhalten – das sind nur einige der Forderungen, die die Stipendiaten an die Entwicklung der Europäischen Staatengemeinschaft stellen.
Immer wieder drehen sich ihre Thesen und Forderungen um die zentrale Rolle der Bildung für diesen Prozess. Die Stipendiaten fordern bessere Bildungschancen für Kinder aus sozial schwachen Haushalten, ein enger ineinander verzahntes Bildungssystem sowie mehr Kooperation und Austausch im Bildungsbereich auf EU-Ebene.
CDU-Generalsekretär Gröhe warb in seinem Gespräch mit den Stipendiaten schließlich dafür, dass sie an der Entwicklung eines Europäischen Bewusstseins arbeiten: „Nutzen Sie die gute Ausbildung, die Sie hier bekommen, denken Sie international und nehmen Sie die anderen Länder mit, wenn es um Energie- oder Gesundheitspolitik geht.“
Dieses Verhalten sei schon immer eine Stärke Deutschlands in supranationalen Bündnissen gewesen: „Deutschland geht nie alleine voran, wir bemühen uns stets, die anderen Länder einzubinden.“ Dennoch müssten in diesen Bündnissen auch eigene Interessen deutlich gemacht werden. „Nur wenn wir auch über die Defizite Europas sprechen, können wir die EU bis 2030 voranbringen“, so Gröhe.
Der Generalsekretär zeigte sich in der Diskussion mit den Stipendiaten überzeugt, dass in einem Europa mit souveränen Staaten auch die Bundesländer weiter eine wesentliche Rolle spielen. Dafür müsse es allerdings eine engere Zusammenarbeit zwischen Ländern und Kommunen geben, so Gröhe. Insgesamt erwartet er für Europa einen weiteren Vertiefungsprozess.
Von entscheidender Bedeutung für diesen Prozess sind Bildung und Integration, darin stimmte Gröhe mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten überein. Die Union habe in diesen Bereichen dazugelernt, so der CDU-Generalsekretär: „Wir wissen nun, dass die Ganztagesschule kein Anschlag auf die Familie ist.“ Vor allem frühkindliche Bildung sei ein wichtiger Lösungsansatz, um Desintegration innerhalb der Gesellschaft zu vermeiden. Deswegen sei es wichtig, dass auch die Bundespolitik bei der Bildung ein wenig mitredet, betonte Gröhe abschließend.
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