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Veranstaltungsberichte

“Lokaler und nationaler wirtschaftlicher Zusammenhang”

Kursprogramm: Frauen als Führungskräfte

Am 25. August 2016 fand in Santa Cruz das Workshop-Abendessen “Lokaler und nationaler wirtschaftlicher Zusammenhang” statt, welches von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und der Stiftung „Neue Demokratie“ (FND) im Rahmen des Kursprogramms für Frauen als Führungskräfte organisiert wurde. An der Veranstaltung nahmen 20 Frauen teil, welche sich für die wirtschaftliche Situation in Bolivien, vorgestellt von Teofilo Caballero, interessierten.

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Nachdem Iris Illanes von der Stiftung “Neue Demokratie“ die Teilnehmerinnen begrüβt hatte, begang Teofilo Caballero seinen Vortrag, welcher in vier Teile unterteilt war. Der Erste beschäftigte sich mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Zweite mit dem Wirtschaftswachstum, der Dritte mit der Auβenhandelsbilanz und der Vierte mit dem Steuersektors der Wirtschaft.

Zu Beginn erklärte Caballero, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als die gesamte formale Pruduktion von Gütern und Dienstleistungen definiert ist, welche ein Land in einem bestimmten Zeitraum produziert. Wenn man das nominale BIP, welches weder Inflation noch Deflation in Betracht zieht, der Länder weltweit vergleicht, stellt man fest, dass die drei weltweit führenden Wirtschaften die USA, China und Japan sind. Unter den südamerikanischen Wirtschaften sind die führenden Brasilien, Argentinien und Kolumbien, obwohl das BIP von Brasilien von 2015 zu 2016 von 1.773 auf 1.535 Millionen US-Dollar, aufgrund der Wirtschaftskrise und der Korruption, gesunken war. Im Bezug auf die Entwicklung des BIPs der bolivianischen Wirtschaft kann man feststellen, dass das BIP jedes Jahr steigt, dennoch ist es notwendig, um das Wachstum einer Wirtschaft genauer zu analysieren, das Wirtschaftswachstum zu betrachten. Dieses ist die Zunahme der Produktion von Produkten und Dienstleistungen eines Landes in einem Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Caballero betonte, dass der erste Schritt zur Entwicklung einer Nation das wirtschftliche Wachstum ist, da wirtschaftlich wachsen bedeutet, mehr zu produzieren und zu verkaufen und dies zu mehr Beschäftigung und mehr Einnahmen führt. Aus diesem Grund wird die Verringerung der wirtschaftlichen Wachstumsrate in den letzten Jahren in Bolivien als negativ angesehen. Von 2013 bis Juni 2016 reduzierte sich das Wachstum von 6,8% auf 4,3%, es wird jedoch angenommen ,dass das Wirtschaftwachstum bis Jahresende 2016 bei 5,01% liegen wird.

Darauffolgend kommentierte der Experte das bolivianische Wirtschaftswachstum unterteilt in die verschiedenen Sektoren, was zeigt, das die öffentliche Verwaltung der am meisten wachsende Sektor ist, wohingegen die produktiven Sektoren, wie der Landwirtschaftssektor und die industrielle Fertigung nicht so signifikant wachsen. Auβerdem behauptete Caballero, dass das Department Santa Cruz ein höheres Wirtschaftswachstum als der bolivanische Durchschnitt aufweise und dass zur Lösung der Armut und zum Erreichen der Produktions- und Beschäftigungsziele ein konstante Wachstumsrate von 9% in Santa Cruz und von 5,5% in ganz Bolivien nötig wäre.

Anschlieβend ging Caballero näher auf den Fall des Exportpreises von Erdgas ein, welcher zur Folge hat, dass sich der Export 2015 um $US 4.170 Millonen reduzierte. Als Grund nannte der Experte die Kopplung des Erdgaspreises an den Erdölpreis, welcher aufgrund eines Überangebots sank. Dieser Angebotsüberschuss entand durch die Erfingung einer neuen Förderungstechnik in den USA. In Verbindung damit beschäftigte sich der Experte intensiv mit der Auβenhandelsbilanz, welche das Verhältnis aus den Exporten und den Importen eines Landes ist. Caballero zeigte auf, dass das Verhältnis 2015 wieder negativ war aufgrund des zuvor erklärten Sachverhalts.

Abschlieβend ging der Experte näher auf den Steuersektor der Wirtschaft ein. Seit 2006 gab es einen Haushaltsüberschuss, das heiβt es gab mehr Einnahmen als Ausgaben; seit 2014 kehrte sich das Verhältnis um, was bedeutet, dass es mehr mehr Ausgaben als Einnahmen gab, ein Haushaltsdefizit,aufgrund des Sturz des Gaspreises. Der Experte betonte, dass die Mittelübertragung an die Gouverneure, die Gemeinden und die öffentlichen Universitäten von 2015 auf 2016 um 18% gekürzt worde war. Dies erachtete Caballero als problematisch, da dies die Institutionen sind, welche den Leuten am nächsten stehen, das heiβt, dass die Leute sich beim Department und nicht bei der Zentralregierung beschwerden, welche 90% des öffentlichen Haushalts verwaltet.

An den Vortrag anschlieβend hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeiten, Fragen zu stellen und Kommentare hinsichtlich des vorgetragenend Themas zu machen, welche umfangreich genutzt wurde.

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