Veranstaltungsberichte
Am Dienstag, den 22. November 2011, wurde im Hotel LP Columbus in La Paz, von 12:30 bis 14:30, das Treffen der Arbeitsgruppe “Demokratische Analyse und Reflexion”, mit dem Thema “Die Zukunft der Demokratie in Bolivien”, durchgeführt.
Von Jörn Reineke | 12. Januar 2012 - 16:30 Uhr
Die Arbeitsgruppe “Demokratische Analyse und Reflexion” wurde durch die Konrad Adenauer Stiftung (KAS) und die bolivianische politikwissenschaftliche Vereinigung (ABCP) zur Förderung des demokratischen Dialogs, zwischen Personen aus dem Politikbereich, der verschiedenen bolivianischen Departements durchgeführt. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde kamen aus Cochabamba, Santa Cruz und La Paz. Die Möglichkeit, an einer freien pluralistischen Debatte teilnehmen zu können, wurde von den Teilnehmern dankbar angenommen, da es sonst kaum zu solchen Veranstaltungen bzw. Angeboten des freien Austausches kommt. Während der Debatte wurden zwei Sichtweisen deutlich. Die erste zeichnete sich durch eine grundlegend negative Wahrnehmung der aktuellen Situation der bolivianischen Demokratie aus und beinhaltete ebenfalls eine negativ geprägte Prognose. Die andere Sichtweise charakterisierte sich vor allem durch eine positive Bewertung der aktuellen Situation und durch eine ebenfalls positive Prognose, was die demokratische Entwicklung in Bolivien angeht.
Die Reaktion der Regierung und des Präsidenten Evo Morales, in Bezug auf die letzten gesellschaftlichen Geschehnisse, wie z.B. im Fall des Konflikts TIPNIS, wurde prinzipiell negativ bewertet. Viele Teilnehmer der Diskussionsrunde sahen in der Reaktion des Volkes, in Form von öffentlichen Protesten, die sich gegen die Unterdrückung des Protestmarsches durch die Polizei wandte, erste Anzeichen einer steigenden politischen Beteiligung der Bevölkerung und waren der Auffassung, dass dieses politische Erwachen die wesentlichste gesellschaftliche Veränderung in der Legislaturperiode von Evo Morales sei.
Die stärkere politische Teilnahme und die dadurch hervorgehende Bildung, einer Zivilgesellschaft wurde insgesamt positiv bewertet und führte dazu, dass die Teilnehmer die Hoffnung auf eine bessere demokratische Zukunft Boliviens nicht verlieren.