Veranstaltungsberichte
Am 13. März veranstalteten die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und ihr Partner, die Stiftung zur Unterstützung des Parlaments und der Bürgerbeteiligung (FUNDAPPAC) eine Präsentation in Oruro über zwei abgeschlossene Vorhaben der beiden Institutionen: eine Forschungsarbeit zur Bereinigung der Kommunalgesetze Oruro und die Übersetzung der Verfassung des plurinationalen Staates Bolivien in die drei wichtigsten indigenen Sprachen Aymara, Quechua und Guaraní - ein Projekt der KAS, das im Jahr 2012 begann.
Zur Präsentation waren mehrere Bürgermeister aus verschiedenen Gemeinden des Departements Oruro sowie Autoritäten der lokalen Universitäten, Leiter sozialer Bewegungen und interessierte Bürger anwesend.
Fachleute des Stadtrates von Oruro waren sowohl für die Studie zur Bereinigung der Kommunalgesetze als auch für die Präsentation des resultierenden Dokuments verantwortlich. Juan Pablo Ferrufino, Direktor von FUNDAPPAC, übergab die Forschungsarbeit an den Vorstand des Gemeindeverbandes von Oruro (AMDEOR).
Während der Präsentation des Dokuments wurde der Arbeitsprozess detailliert vorgestellt. Es wurden die Arbeitsmethode sowie die Beschaffung der Information zur Gesetzgebung der Gemeinde Oruro aus den letzten zehn Jahren erläutert. Außerdem wurden Überlegungen über den Nutzen und die Vorteile dieses Prozesses auf den verschiedenen legislativen Ebenen der politischen und staatlichen Verwaltung Boliviens angestellt.
Im Anschluss präsentierte Carlos Alfred, wissenschaftlicher Koordinator der KAS Bolivien, die Verfassung übersetzt in die indigenen Sprachen Aymara, Quechua und Guaraní. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen öffentlichen Institutionen wie dem Ministerium für Kultur, dem Ministerium der Präsidentschaft und dem plurinationalen Institut für Sprach-und Kulturstudien realisiert. Des Weiteren hob er die Arbeit der KAS der letzten Jahre hervor und betonte besonders ihren Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung indigener Völker.
Bei der Veranstaltung war auch Dr. Mario Galindo, Anwalt und ehemaliger Vizeminister für öffentliche Partizipation und Dezentralisierung, anwesend und kommentierte beide Präsentationen. Er wies auf die Gefahren hin, die von unklaren Rechtsgrundlagen ausgehen und erklärte, dass dies eine Herausforderung sei, der sich der Staat und alle Gemeinden stellen müssten. Er beglückwünschte die kooperierenden Stiftungen und brachte an, dass dieses Projekt aufgrund seines hohen Nutzens und seiner Qualität auch in anderen Regionen nachgeahmt werden könnte.
In Bezug auf die in indigene Sprachen übersetzte Verfassung erklärte er, dass Bolivien seine konstitutionellen Rechte und Pflichten auf seine Pluralität und Interkulturalität gründe und dass es somit notwendig sei, diese Art von Dokumenten zu erarbeiten, da sie die Kenntnis der Verfassung im Land maßgeblich erleichtern. Die Bürger sind dazu verpflichtet, die Rechtsnormen zu kennen. Somit ist die Arbeit der KAS ein direkter Beitrag zur Entwicklung der indigenen Völker innerhalb Boliviens.