Veranstaltungsberichte
Vom 22. bis 24. Juli diesen Jahres fand das erste Modul der Fortbildung für junge politische Führungskräfte 2016 in La Paz statt, welcher Teil des neuen Programmes „Politische Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)“ ist. Es nahmen 16 junge Stipendiaten aus verschieden Parteien, sowie eine Gruppe Parteiunabhängiger, an dem Seminar teil, welches einen Diskussionsraum für verschiedene politische Themen bot.
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Ab diesem Jahr veranstaltet die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) das neue Programm „Politische Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)”. Dieses widmet sich der politische Bildung und der Fortbildung der Teilnehmer in verschiedenen aktuellen politischen Themen. Das Programm konzentriert sich auf die Fortbildung junger politische Führungskräfte, welches aus insgesamt drei Modulen besteht. Das erste Modul fand vom 22. bis 24. Juli in La Paz statt und behandelte als Themen die politische Situation Boliviens, der Kampf gegen die Korruption und die Jugendarbeitslosigkeit in Bolivien.
Die Veranstaltung wurde von Maximilian Hedrich, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Bolivien, eröffnet, welcher die Bedeutung von jungen politikinteressierten Menschen für die Zukunft des Landes hervorhob. Darauffolgend übernahm Carlos Alfred, Koordinator der Akademie der KAS,stellte die einzelnen Module vor und erklärte die Regeln und Richtlinien des Programmes.
Der zweite Tag begann mit einem Vertrauensworkshop, welcher das gegenseitige Kennenlernen der Teilnehmer zum Ziel hatte. Lic. Diego Toledo, Experte dieses Workshops, führte mit den Teilnehmern verschiedene Dynamiken durch, wie zum Beispiel das Dirigieren einer Gruppe mit bloβer Stimme, während diese die Augen verbunden hat, oder das Bilden eines Quadrates durch die Teilnehmer, während diese die Augen verbunden haben. Der Workshop erwies sich als erkenntnisreich und gab wichtige Einsichten in die Eigenschaften, welche für Anführer bedeutend sind.
Der Nachmittag bot den Teilnehmern den Workshop „Analyse der politischen Situation Boliviens. Methoden und Werkzeuge der Analyse“, gehalten von Carlos Cordero, Politikanalytiker. Er stellte zur Einführung die begrifflichen Grundlagen vor, in dem er die Beziehung zwischen der Gesellschaft, welche Bedürfnisse und Erwartungen hat, und Forderungen an die Regierenden stellt; der Regierung, welche politische Entscheidungen trifft und die Macht verwaltet; und dem Staat, welcher durch die Regierung kontrolliert wird, erklärte. Daraufhin legte er die Entstehung des plurinationalen Staates als Ergebnis der revolutionären Kampfes von 1952 dar und schloss seine Präsentation mit der Vorstellung der Prinzipien einer politischen Analyse ab. Im zweiten Teil des Nachmittags beschäftigten sich die jungen Erwachsenen intensiv mit „Formen der institutionellen Transparenz und der Bedeutung des Kampfes gegen die Korruption“. Zu Beginn kommentierte Guadalupe Cajías, ehemalige Vorstandsbeauftragte des Antikorruptionsbüros, die Bedeutung der Jugend im Kampf gegen die Korruption und die gesetzlichen Regelungen bezüglich der Korruption. Danach begannen die Teilnehmer in eine Dabatte über die ethischen Aspekte, welche die Korruption beeinflussen, mithilfe von Beispielfällen, erzählt durch die Akademikerin. Die Diskussion zeigte, das die Entscheidung zur einer Anzeige der Korruption wesentlich durch ethische und moralische Gesichtspunkte beeinflusst sein kann, sodass nicht immer eine klare Handlungsempfehlung gegeben werden kann. Dennoch waren sich die Teilnehmer einig, dass es immer vorzuziehen sei, die Korruption anzuzeigen, um ruhig schlafen zu können.
Maximilian Hedrich begann den dritten Tag mit einer Vorstellung der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU), welcher die Konrad-Adenauer-Stiftung nahesteht. Neben der Information über die faktischen Daten der Partei, erlaubte der Vortag auch einen Einblick in das politische System Deutschlands. Drauffolgend gab Christian Aramayo, Volkwirt, der unabhängigen Universität Gabriel René Moreno (UAGRM) den Workshop „Jugendarbeitslosigkeit in Bolivien; Was schlage ich vor?“. Interaktiv erarbeitete sich Aramayo mit den Teilnehmern Vorschläge zur Lösung des Problems der Jugenarbeitslosigkeit in Bolivien, da runter zum Beispiel die Errichtung eines Jugensministeriums oder die Erweiterung des Sektors der Digitalisierung zur Schaffung von Arbeitsplätzen.
Als Ergebnis des Kurses sollen die Teilnehmer am Ende in Gruppen ein Projekt präsentieren, in welchem sie eine Idee zur politischen Beteiligung der Jugend vorschlagen. Die Teilnehmerauswahl erwies sich als optimal, sodass der Kurs für alle Teilnehmer, aufgrund der Zugehörigkeit zu verschieden Parteien und der Ermöglichung eines produktiven Austausches und vieler Debatten, bereichernd war. Der Veranstaltungsort verhalf dem Kurs desweiteren zu Erfolg, da er viele Möglichkeiten zum Arbeiten an frischer Luft und in Gruppen bot. Die Teilnehmer beendeten das erste Modul in Vorfreude auf die nächsten zwei, welche im September und Dezember in Cochabamba beziehungsweise Santa Cruz stattfinden werden.