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Präsentation des Wirtschaftsberichts Boliviens

Presentación del Informe Nº 27: Informe de Milenio sobre la Economía, correspondiente al primer semestre 2009

Der bolivianische Wirtschaftsbericht erscheint halbjährlich. Unter Anwesenheit von Wirtschaftswissenschaftlern, Journalisten und Politikern wurde die Nummer 27 vorgestellt.

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In ihrer Begrüßungsrede hob die Repräsentantin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bolivien, Susanne Käss, die Bedeutung dieser Arbeit hervor, da sie die grundlegenden Wirtschaftsdaten des Landes zusammenfasst. Anschließend referierten Germán Molina, Juan Brun und Jose Luis Evia, Analysten der Fundación Milenio, die wichtigsten Ergebnisse ihrer Arbeit.

Etatismus und Humanressource

Die Autoren kritisierten besonders die Wiederauflebung des Etatismus, der die Möglichkeiten für private nationale, aber vor allem internationale Investitionen stark einschränkt. Außerdem werden so der Staat und seine Unternehmen als Wachstumsmotor festgeschrieben, was impliziert, dass eine politische Entscheidung Investitionen anstößt, über Wachstum und damit auch allein über Prosperität entscheidet. Ferner weisen die Autoren kritisch darauf hin, dass die aktuelle Wirtschaftspolitik des Landes nahezu ausschließlich auf die Naturressourcen fokussiert ist. Obwohl die Exportprodukte des Erdgas- und Bergbausektors in höchstem Maße einerseits von Weltmarktpreisen und anderseits von externer Nachfrage anhängig sind, ist ihre herausragende Dominanz in der bolivianischen Wirtschaft ungebrochen. Dabei tritt die Bedeutung der Humanressourcen in den Hintergrund.

Fundamentaler Wandel

Die Autoren heben hevor, dass das erste Halbjahr 2009 einen fundamentalen Wandel in den Variablen der bolivianischen Wirtschaft markiert. So ist sie mehr als in der Vergangenheit abhängig vom Erdgas und seinem Preis auf den internationalen Märkten. Gleichzeitig zeigt sich der Erdgassektor mit ernsthaften Problemen in Bezug auf seine Produktionskapazität. Hinzu kommt eine Verringerung der Nachfrage und ein allgemeiner Preisverfall als direkte Folge der internationalen Wirtschaftskrise. Zudem ist die bolivianische Wirtschaft an die Entwicklung im Bergbausektor gebunden, dessen Perspektive aus gleichen Gründen besorgniserregend ist. Aufgrund rückläufiger Exportzahlen sehen die Analysten des Wirtschaftsberichts außerdem die potenzielle Gefahr einer fiskalen Krise im Zuge eines erheblichen Steuerausfalls. Nach wie vor ist das Steueraufkommen im höchsten Maße abhängig von der Entwicklung der beiden Schlüsselindustrien.

Wachtum: Minus 2,1 Prozent

Die gegenwärtige wirtschaftliche Krise findet ihren Niederschlag außerdem im Wachstum des BIP im ersten Trimester 2009, das mit 2,1% deutlich niedriger als der Vorjahresdurchschnitt ausfiel (6,15% Wachstum im gleichen Zeitraum des Vorjahr). Im BIP-Vergleich mit den Nachbarländern liegt Bolivien damit zwar über dem Durchschnitt, doch der Wirtschaftsbericht gibt zu bedenken, dass dieses Wachstum direkte Folge langfristiger Auswirkungen von Investitionen ist. In Bezug auf die Attraktivität der bolivianischen Wirtschaft für Investoren wird auf die Probleme der Unsicherheit des Eigentums, der nachhaltigen Deinstitutionalisierung, des Verlusts von Märkten und der Dominanz einer politischen gegenüber einer wirtschaftlichen Agenda hingewiesen. Die Autoren des Wirtschaftsberichts resümieren: Es sind nicht die Zeiten für Investitionen.

Internationale Wirtschaftskrise hinterlässt Spuren in Bolivien

Die beschriebenen krisenhaften Erscheinungen liegen größtenteils außerhalb der internen Kontrolle und lassen sich daher weitgehend auf die direkten und indirekten Auswirkungen der internationalen Wirtschaftskrise zurückführen und des damit verbundenen abnehmenden Kapitalflusses. Hinzu kommt, dass das ökonomische Wachstum der wichtigsten Handelspartner Boliviens (z.B. USA, Kolumbien, Brasilien, Chile, Euro-Zone) aus dem Lot geraten ist und vor allem China, das bei der Fixierung des Weltmarktpreises für Rohstoffe immanent wichtig ist, einen Konjunkturrückgang verzeichnet. Der Bericht belegt, dass die internationale Wirtschaftskrise definitiv Auswirkungen auf die bolivianische Wirtschaft hat, die sich in den kommenden Monaten noch verstärken könnten.


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