Veranstaltungsberichte
Einer der wichtigsten Pfeiler der Arbeit der Konrad Adenauer Stiftung in Bolivien ist ohne Zweifel mit dem Thema der indigenen Bevölkerung verbunden, wenn man bedenkt, das Bolivien auf regionalem Level die höchste Anzahl indigener Bevölkerung umfasst. Auch wenn es viele Bemühungen von Seiten des Verfassungsgerichtshofes gab, die Rechtssprechung zu verbessern, so fehlt doch eine Schematisierung, Zusammenstellung und Analyse der wichtigen Inhalte in Bezug auf die Rechte der indigenen Bevölkerung. Dieser Prozess bleibt demnach unvollständig und die Möglichkeiten einer Vertiefung zu dieser Thematik bleiben für künftige Generationen in der Politik unausgeschöpft.
Die Publikation ist daher nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Debatte, sie kann auch als methodologischer Leitfaden für Experten im Rechtswesen dienen oder für alle Interessierte zu dieser Thematik. Die Publikation wurde von Dr. Xavier Albó und Dr. Marco García-Tornel kommentiert und ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Administration in den verschiedenen Bereichen der Jurisprudenz. Vor allem aber wird sie ein wichtiges Mittel in der universitären Bildung zur Interkulturalität und dem Respekt der Rechte sein, vor allem für diejenigen, die in der Administration des plurinationalen Staates tätig werden.
Die erste Präsentation des Buches fand am 17. April in Sucre, im Hotel Monasterio statt, wo der Präsident des Agrar- Umwelt- Gerichtshofes Dr. Lucio Fuente Willkommensworte sprach. Es kamen drei Kommentare von Seiten der Repräsentantin des Agrar-Umwelt- Gerichtshofes, Dra. Daysi Villanueva, in Folge vom Präsident des Verfassungsgerichtshofes Dr. Zenón Bacarreza und schließlich von Seiten des Koordinators des Länderprogrammes Bolivien der KAS, Dr. Iván Velasquez, gefolgt von einer Frage- und Antwortrunde. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Eddie Cóndor, Repräsentant der Fundación Construir in Sucre.
Die zweite Präsentation des Buches fand am 29. April im Salon „Auditorium“ in La Paz statt und wurde von Dr. Xavier Albó, kommentiert, der eine genaue Analyse vornahm und die Wichtigkeit dieser Form von Systematisierung betonte. Er kritisierte allerdings, dass die Publikation vor allem Fälle aus dem Hochland thematisiert und den Fällen aus dem Tiefland wenig Aufmerksamkeit schenkt.
Dr. Marco García-Tornel kommentierte die Publikation ebenfalls und machte auf die schwierige Arbeit der Systematisierung aufmerksam, die die Autorin erarbeitete. Danach fand eine interessante und rege Debatte statt. Moderiert wurde der Abend von Dr. Iván Velásquez, Koordinator des Länderprogrammes der Konrad Adenauer Stiftung.