Diskussion
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Mit den Alumni des LEADERS FOR JUSTICE Programms – Richter, Anwälte, Hochschullehrer - schauen wir gemeinsam den einstündigen Dokumentarfilm „Uncle's Ring“ (mit englischen Untertiteln) und diskutieren anschließend über Vergangenheitsaufarbeitung und Übergangsjustiz in BiH. Für eine bosnisch-deutsche Übersetzung wird gesorgt.
Das Leaders for Justice Programm ist eine Initiative, die vom Verein „Pravnik“ in Sarajevo in Zusammenarbeit mit dem Rule of Law Programm der KAS in Südosteuropa und der OSZE-Mission in BiH seit anderthalb Jahrzehnten durchgeführt wird. Ziel ist es, eine neue Generation von Führungspersönlichkeiten im juristischen Bereich zu fördern, die sich die Stärkung des Rechtsstaats in BiH einsetzt. Die Teilnehmer durchlaufen fünf Trainingsseminare. Das Programm bietet zudem jedes Jahr die Möglichkeit zur Teilnahme an einer einwöchigen Studienreise nach Berlin.
Der Verein „Pravnik“ hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2006 zu einem respektierten Partner bei den Themen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Übergangsjustiz entwickelt. Er organisiert seit 2006 in Partnerschaft mit dem KAS Rule of Law Programme für Südosteuropa die International Rule of Law Summerschool Sarajevo, an der junge Wissenschaftler aus der ganzen Welt teilnehmen.
„Uncle’s Ring“ ist ein Film, den unser Büro in Kooperation mit der KAS-Altstipendiatin Aida Hadžimusić, einer Journalistin und Autorin aus Sarajevo, produziert hat. Er handelt von der Suche nach Wahrheit, Vergangenheitsbewältigung und Versöhnung und wurde erstmals beim Al Jazeera Balkans Filmfestival am 15. September 2024 in Sarajevo vor über 300 Zuschauern präsentiert und diskutiert. In Deutschland wird er im November im Rahmen des Filmfestivals in Cottbus gezeigt.
Die Autorin setzt ihrem im Krieg ermordeten und verschollenen Onkel, einem Arzt aus der ostbosnischen Stadt Kalinovik in der heutigen Republika Srbska, ein filmisches Denkmal und thematisiert damit beispielhaft die mangelhafte Geschichtsaufarbeitung mit Blick auf die Opfer, die Leugnung von Genozid und die Verherrlichung von Kriegsverbrechern bis heute.