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In fast jedem deutschen Haushalt steht ein Fernseher, deren Besitzer kaum zu Hälfte auch Zeitung lesen. So vermittelt das Fernsehen mehr als alle anderen Medien oder Gespräche im Familien- oder Freundeskreis politische Kenntnisse und hat den stärksten Einfluss auf die Meinungsbildung. Demzufolge sind Aussagen über das Wahlverhalten ohne Beachtung der Fernsehberichterstattung nicht mehr sinnvoll. Seit kurzem liegt eine Studie vor, in der die Ergebnisse einer langfristigen Wahlstudie vorgestellt werden, in der vom März 1998 bis Okt. 2002 elf repräsentative Befragungen durchgeführt wurden. Im gleichen Zeitraum analysierten die Autoren 5400 Beiträge in den "Tagesthemen", "Heute-Journal", "RTL-Aktuell" und in "18.30 Uhr". Die Studie hat dabei einige hochinteressante Ergebnisse zu Tage gefördert und den Verdacht bestätigt, dass offensichtlich einige hundert Journalisten darüber entscheiden, was Millionen von Wählern erfahren und wie sie es erfahren. Wie dies funktioniert und welche Ergebnisse die Studie erbracht hat, darüber wollen wir Sie informieren und diskutieren.
Dr. Marcus Maurer ist seit 2003 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität
in Mainz und hat zusammen mit Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger die jüngst erschienene Studie "Warum Wahlen im Fernsehen entschieden werden", Freiburg 2005, verfasst.