Vortrag
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Kann ein Land, in dem jeder nur sein individuelles Interesse verfolgt und sonst nichts, auf Dauer zusammenhalten? Kann eine Gesellschaft auf Dauer bestehen, in der staatlich geregelte Solidarität zur alleinigen Klammer des Zusammenhalts wird und auch dem Bequemen eine soziale Hängematte bietet? Kann eine Demokratie, in der sich die Bürger auf ihre persönlich-private Sphäre zurückziehen, ohne Verkrüppelungen bleiben?
Der Zustand unseres Landes und anderer Länder gibt weiterhin Anlass zu diesen Fragen. Unter dem - etwas vagen - Begriff der "Bürgergesellschaft" (oder "Zivilgesellschaft") soll den angedeuteten Fehlentwicklungen entgegen gewirkt werden. Gewiss existieren noch einige Züge einer Gesellschaft der Selbstverantwortung und des Gemeinsinns. Aber wie sie gestärkt und wie sie erweitert werden könnten, ist zu klären. Der Ausweg aus der Misere wird nicht allein durch veränderte gesetzliche Regelungen möglich sein. Nötig erscheint vielmehr auch Mentalitäts- und Verhaltenswandel im Sinne einer Bürgergesellschaft.