Diskussion
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Wenige politische Begriffe sind so heftig diskutiert worden wie diese. Welchem gebührt im Zweifel der Vorrang vor dem anderen, wie lassen sich Freiheit und Gleichheit zueinander in Beziehung setzen, stehen sie gar in Widerspruch zu einander? Wie versteht das Grundgesetz den Zusammenhang und welchen (unterschiedlichen) Stellenwert messen ihnen die größeren Parteien zu?
Stellt man z.B. die Gleichheit vor die Freiheit - wie dies in der DDR und in allen sozialistischen Staaten geschehen ist - dann geht man davon aus, dass zuerst die Gleichheit hergestellt werden muss, bevor von den Freiheitsrechten Gebrauch gemacht werden kann. Bekanntlich war es den Bürgern der DDR bis zum Schluss nicht vergönnt, in deren Genuss zu kommen. Trotzdem rangieren dort immer noch Gleichheitswerte vor denen der Freiheit. Noch vor zehn Jahren war fast die Hälfte der Ostdeutschen bereit, sich zugunsten der Gleichheit, also der Verminderung sozialer Unterschiede, in ihrer Freiheit einschränken zu lassen. Ist es aber nicht vielmehr so, dass Freiheit die Voraussetzung für mehr Gleichheit ist?