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Veranstaltungsberichte

„Kann man Wasser stapeln?“

von Matthias Busse
Frei nach dem Motto „In jedem Schüler steckt ein kleiner Wissenschaftler“ experimentierten knapp 300 Jugendliche im Alter von 14 Jahren mit buntem Wasser. Die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Alfred-Wegener-Institut hatten die Frage aufgeworfen: „Kann man Wasser stapeln?“ Elf Klassen aus sieben Bremer Schulen nahmen diese Herausforderung im Atlantic Hotel Universum an. Über 700 Schülerinnen und Schüler hatten sich angemeldet. Aber so viele fanden im Veranstaltungssaal keinen Platz, so dass wir einigen Schulen leider absagen mussten.

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Nach einer kurzen Einführung in das Thema wurden die Schüler befragt, ob sie schon eine Idee hätten, wie man Wasser stapeln kann. „Das Wasser gefrieren und die Eisblöcke stapeln!“ rief ein Schüler und dies wäre natürlich auch eine Lösung der Frage. Dr. Susanne Gatti vom Alfred-Wegener-Institut wies indes darauf hin, dass es auch einen Weg gibt, Wasser im flüssigen Zustand zu stapeln. So erhielten die Schüler warmes und kaltes Süß- und Salzwasser, jeweils in Rot, Blau, Gelb und Grün gefärbt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Reagenzgläser an den Tischen verteilt, in denen das Wasser gestapelt werden sollte.

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Schüler diskutieren über die richtige Vorgehensweise

Verblüffenderweise starteten nicht alle Schüler mit chaotischem Zusammenmischen von Wasserarten. Einige Gruppen diskutierten vorab über das beste Vorgehen und dokumentierten ihre Versuche, wie es ein professioneller Wissenschaftler macht. Eine Gruppe war sich so siegessicher, dass sie kurzerhand ihre Gruppe „Best group on earth“ nannte. Schnell tüftelten die Schüler aus, dass sich manche Wasserarten mit anderen vermischten, andere wiederum sich fabelhaft stapeln ließen.

Der chaotische Ansatz wurde an den meisten Tischen nach kurzer Zeit abgelegt und durch das gezielte Notieren der gelungenen Kombinationen abgelöst, um flink die richtige Reihenfolge zu finden. Die Begeisterung an selbstständigem Experimentieren sah man den Schülern in den Gesichtern an.

Es blieben keine Tische trocken, allerdings blieb auch kein Schüler unbeeindruckt über seine eigenen wissenschaftlichen Fähigkeiten. Nach 25 Minuten hatten die meisten Gruppen die richtige „Stapelreihenfolge“ durch „Trial and Error“ herausgefunden. Die gesammelten Erkenntnisse wurden im Anschluss für alle zusammengefasst und vorgestellt. Manche Schüler hatten schon richtig vermutet, dass Wasser, wenn es kälter oder salziger wird, gleichzeitig dichter wird. Dies ist die Voraussetzung, um Wasser stapeln zu können. Diese fundamentale Feststellung erklärt die Strömungen im Meer, wie wir sie auf der Erde heutzutage vorfinden. Diese Strömungen wurden anschaulich, in einem auf dem Podium aufgestellten Becken, illustriert.

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Dr. Susanne Gatti vom Alfred-Wegener-Institut

In der anschließenden Fragerunde bewiesen die Schüler ein Gespür für die Crux der Veranstaltung. Eine Schülerin brachte es auf den Punkt, als sie fragte, welche Auswirkung ein Abschmelzen der Eisberge in der Arktis auf die Meeresströme hätte. Dies zeigt das Interesse der jungen Generation an dem Thema Klimaschutz und veranschaulicht, dass politische Bildung auch Klimaschutz einschließt – die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule-Ost, der Gesamtschule-West, des Gymnasiums Horn, des Hermann-Böse-Gymnasiums, des Katholischen Gymnasiums St. Johann, der Oberschule an der Helgolander Straße und des Ökumenischen Gymnasiums können das bestätigen.

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