„Kennen Sie einen Panzerfahrer, der zugleich Cellist ist und Komponist werden wird? Wenn nicht, dann werden Sie heute einen kennenlernen.“ So leitete Ralf Altenhof seine Einführung zur letzten Abendveranstaltung 2024 ein. Mit der letzten Abendveranstaltung des Jahres versucht die KAS Bremen immer, dem Publikum etwas Ungewöhnliches anzubieten – 2024 ein Drei-Generationen-Konzert zu Ehren von Don Jaffé. Don Jaffé wurde 1933 in eine jüdische Familie in Riga hineingeboren. Sein Leben war durch die Shoa (70 Verwandte wurden ermordet) und dem Antisemitismus in der Sowjetunion geprägt. 1971 konnte er mit seiner Familie nach Israel ausreisen,1973 nahm Don Jaffé sogar aktiv (als Panzerfahrer) am Jom-Kippur-Krieg teil. Trotz alledem wurde sein Leben vor allem durch seine wahre Leidenschaft geprägt – die Musik und das Cello. Er spielte und unterrichtete sein ganzes Leben lang und entschloss sich erst im fortgeschrittenen Alter dazu, selbst zu komponieren, indem er sein bewegtes Leben in Noten fasste. Seit 1975 ist Don Jaffé in Bremen.
Während des Abends wurden die Gäste auf eine Reise durch die klassische Musik entführt, die von Felix Mendelssohn und Anna Segal bis hin zu Don Jaffés eigenen Kompositionen reichte. Gespielt wurden die Stücke durch Jaffés Sohn, Ramón Jaffé, seine Enkelin, Serafina Jaffé, und Monica Gutman, die das Trio Seramonica bilden.
Im Laufe des Abends wurden die verschiedenen Stücke im Solo, Duett oder Trio gespielt. Zu den Kompositionen führte das Trio kurz ein, da hinter ihnen Geschichten steckten. Jaffés Kompositionen erinnerten an innere Konflikte, eine sanfte Ruhe und ein hektisches Chaos – wie zwei Seiten einer Medaille. In dem Stück „Serafinas Träume“, welches er für seine Enkelin komponierte, sticht dies besonders hervor, da dort Klar- und Albträume die zwei Seiten der Traumwelt musikalisch unterstreichen.
Nach dem letzten Stück gab es kräftig Beifall und eine letzte Zugabe des Trios. Diese beendete den musikalischen Teil des Abends. Zuletzt bedankte sich Altenhof bei den Gästen des Konzerts und allen Personen, die das Jahr über an Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) teilgenommen hatten. Doch zwei Personen musste noch ein besonders großer Dank ausgesprochen werden, und zwar Don Jaffé und seiner Frau, Elza Jaffé, die ihm zur Seite steht. Sie wurden auf die Bühne gebeten und Elza Jaffé bedankte sich stellvertretend für Don Jaffé mit Ramón und Serafina Jaffé bei der KAS für die Ehre, die Don Jaffé erteilt wurde und für den gelungenen Abend.