Veranstaltungsberichte
Einleitende Worte sprach Dr. Ralf Altenhof, Landesbeauftragter für Bremen und Leiter des politischen Bildungsforums Bremen. Das Regionalprogramm Politischer Dialog Westafrika umfasst die fünf Länder Benin, Togo, Niger, Burkina Faso und Elfenbeinküste. Wegen Terrorismus und wirtschaftlichen Problemen steht die Region „vielfach unter Druck“.
Erlecke berichtete zunächst über die Hauptprobleme wie Piraterie auf dem Golf von Benin, Drogenkriminalität und Menschenhandel. Ein weiterer kritischer Faktor ist das starke Bevölkerungswachstum. Beispielsweise betrug in Niger die Geburtenrate 7,16 Kinder pro Frau im Jahr 2012. In Deutschland-zum Vergleich-liegt sie unter 1,4. Anhand der unterentwickelten Wirtschaft in der gesamten Region Westafrika wird es nach den Worten Erleckes schwierig, die rasant steigende Bevölkerung zu versorgen.
Ein Akteur für die Zusammenarbeit mit der KAS ist das Parlament in den jeweiligen Ländern. Laut Erlecke gibt es „70% Analphabeten im Parlament in Niger“ und viele untätige, korrupte Parlamentarier in den anderen Staaten Westafrikas. Umso wichtiger sei es, rechtsstaatliche Grundsätze zur Funktionsfähigkeit rechtsstaatlicher Institutionen sowie zur qualitativen Verbesserung von Parlaments- und Parteiarbeit zu vermitteln. Die Durchführung von demokratischen Wahlen soll laut Erlecke durch Informations- und Bildungsprogramme unterstützt werden, die an die Wahlbevölkerung gerichtet sind. Als weitere Akteure fungieren Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen für Menschenrechte. Es sei von großer Wichtigkeit, diese Organisationen zu fördern, damit sie sich in der Zivilgesellschaft als wesentliches Kontrollorgan und Mitgestalter der Demokratie aktiv beteiligen können. Als einzige Stiftung arbeite die KAS in Westafrika mit dem Militär zusammen. Denn das Militär ist „diszipliniert, stabil und ein konstanter Faktor für die Sicherheit“. Darüber hinaus seien manche Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr ausgebildet worden.
In der Fragerunde wurde diskutiert, warum die Wirtschaft in Westafrika schwach sei. Erlecke erwähnte, dass 80% des Handels informell sei und dadurch der Staat kaum Einnahmenquellen hätte. Sie zog das Fazit, dass Klientelismus, Korruption, mangelnde Bildung sowie unzureichende Kommunikation Hauptursachen für die schwache Wirtschaft seien.