Veranstaltungsberichte
Erste Station der Reise war das ehemalige Gestapo-Gefängnis in Brauweiler bei Köln, in dem Konrad Adenauer während des Zweiten Weltkriegs vom September 1944 bis November 1944 nach seiner Verhaftung durch die Gestapo einsaß. Dort wurde er Zeuge schlimmer Folterungen. Die Behandlung der Häftlinge durch die Gestapo nannte er „niederträchtig".
Anschließend ging es für die Reisegruppe nach Köln, wo wir uns gemeinsam mit einem Stadtführer auf die Spuren Adenauers begaben. Nach dem Besuch des Geburtshauses von Konrad Adenauer, in dem er am 5. Januar 1876 das Licht der Welt erblickte, führte die Tour am ehemaligen Gymnasium an der Apostelnkirche vorbei, wo er 1894 sein Abitur ablegte. Die Stadttour endete am Rathaus, in dem Konrad Adenauer im November 1917 das Amt des Oberbürgermeisters antrat. Dieses hatte er von 1917 bis zu seiner Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 und von Mai bis Oktober 1945 inne.
Am zweiten Tage der Reise besuchten wir die Abtei Maria Laach in der Eifel, in der Adenauer von 1933 bis 1934 unter dem Namen Bruder Konrad Zuflucht vor den Nationalsozialisten fand. Nach einem Film über das Kloster und das Leben der Mönche dort führte uns Pater Petrus durch das Kloster und erzählte auch von der Zeit Adenauers in der Abtei.
Nachmittags ging es gemeinsam nach Rhöndorf. Dort wurde Adenauers Wohnhaus besucht, das er mit seiner Familie Weihnachten 1937 bezog. Es wurde nicht nur das ehemalige Wohn- oder Empfangszimmer im Wohnhaus, sondern auch der Garten mit der Boccia-Bahn und dem Pavillon, in dem Adenauer nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundeskanzler seine „Erinnerungen“ schrieb, besichtigt. Nach der Führung besuchte ein Teil der Gruppe noch den Waldfriedhof, auf dem Adenauer nach seinem Tod im Alter von 91 Jahren am 19. April 1967, beigesetzt wurde.
Zum Abschluss des Tages standen eine Weinkellerbesichtigung und eine Weinprobe im Weingut Broel in Rhöndorf auf dem Programm. Konrad Adenauer schätzte den Rhöndorfer Wein als Weinkenner und Weinliebhaber ganz besonders und bezog seinen Wein über Jahrzehnte vom Weingut Broel, wie Einträge im Bestellbuch bezeugen.
Am Mittwoch folgte ein geführter Spaziergang auf dem „Weg der Demokratie“ in Bonn, der das ehemalige Regierungsviertel erschließt und zu wichtigen Orten, an denen unsere Demokratie gestaltet wurde und an denen auch Konrad Adenauer wirkte, führt. Der Rundgang begann am Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und führte unter anderem am ehemaligen Deutschen Bundestag, am Palais Schaumburg und auch am Adenauer-Denkmal, das den von seiner symbolischen Biographie gezierten Kopf Adenauers darstellt, vorbei.
Am Nachmittag fuhren wir zur Konrad-Adenauer-Stiftung nach Sankt Augustin. Nach einer Führung durch das Archiv für Christlich-Demokratische Politik folgte ein Vortrag von Christopher Beckmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der KAS, über das Thema „Die Ära Adenauers – Grundlegung der Bundesrepublik“. Dabei ging Beckmann auf die Bedeutung des Wirkens Adenauers für die heutige Zeit ein.
Zum Abschluss des Tages ging es am letzten Abend in das Restaurant Lutter & Wegner am Rolandsbogen. Der Rolandsbogen besaß im Leben Konrad Adenauers eine besondere Bedeutung. Hier, hoch über dem Rheintal, unterbreitete er seiner ersten Ehefrau Emma Weyer 1902 den Verlobungsantrag.
Der letzte Tag führte erneut nach Bonn, diesmal in das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das Museum zeigt in seiner Dauerausstellung die deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart. Mit einer Führung durch die Ausstellung, bei der wir unter anderem das ehemalige Dienstauto von Bundeskanzler Adenauer in der Zeit von 1951-1956 bestaunen konnten und uns in einem, dem alten Plenarsaal des Bundestags nachempfunden Saal eine Rede Adenauers aus dem Bundestag anhören konnten, endete die viertägige Studienreise „Auf den Spuren Konrad Adenauers“.