Veranstaltungsberichte
Die Konferenz wurde mit einer Einführung von Leah Monsees, eigentlich Schülerin des Schulzentrums Walle, jetzt UN-Generalsekretärin, eröffnet. Janine Dufner, Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen, stellte die Arbeit der Stiftung vor und erläuterte den Jugendlichen die zahlreichen Aktivitäten der Konrad-Adenauer-Stiftung im Bereich der politischen Bildung sowie die Möglichkeiten der Förderung, beispielsweise durch Stipendien für Studierende oder für die Journalistenakademie JONA. Wolfgang Wagner, leitender Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes und verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, gab einen Überblick über deren Arbeit. Im Anschluss daran erläuterte Professor Philipp Genschel, Politikwissenschaftler an der renommierten Jacobs University Bremen, den interessierten Zuhörern die politischen Instrumente der Vereinten Nationen und gab zahlreiche praktische Beispiele, wie komplex und umfassend die Verhandlungen in der Realität sind. Schließlich referierte Vera Axyonova, Doktorandin an der Universität Bremen, über den umfangreichen Prozess zur Umsetzung einer UN-Resolution zur Begrenzung der Verbreitung von Atomwaffen.
Die Auftaktkonferenz thematisierte den Kampf gegen die illegale Verbreitung von Drogen und Narkotika in Zentral- und Südamerika sowie die verbotene Verbreitung von Waffen. Die Schülerinnen und Schüler nahmen nach intensiver Vorarbeit die Rolle von Diplomaten eines bestimmten Landes ein und legten dessen grundsätzliche Position zu den vorgenannten Themen dar. Ziel der Veranstaltung war es, Jugendlichen die sogenannte „große Politik“ nahe zu bringen und sie für die Mechanismen und Strukturen politischer Prozesse zu sensibilisieren und ihnen einen Einblick hinter die Kulissen der Politik zu geben.
Normalerweise finden MUNs an Universitäten oder elitären Gymnasien statt. Sowohl die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Walle als auch die Konrad-Adenauer-Stiftung finden aber, dass junge Menschen aus sogenannten „Problembezirken“ ebenfalls die Fähigkeit besitzen, sich intensiv mit internationalen Fragen zu beschäftigen. Der Bremer Westen wird oft als sozialer Brennpunkt und schwach dargestellt. Die Jugendlichen seien desinteressiert, demotiviert und wiesen ein gleichgültiges Verhalten auf, wenn es um das Thema Politik geht. Das haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schulzentrums Walle auf beeindruckende Art und Weise widerlegt. Mit Begeisterung und Engagement vertraten sie ihr jeweiliges Land und legten den übrigen Teilnehmern eindrucksvoll ihre Argumente dar. Sie zeigten, dass Politik richtig Spaß machen kann.