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Jahrhundertelang war Malta der Spielball zahlreicher Nationen aus Orient sowie Okzident. Erst 1964 erlangte der idyllische Inselstaat seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Exakt 40 Jahre später trat das Land, das so groß wie Bremen ist, der Europäischen Union (EU) bei und löste somit Luxemburg als bevölkerungs- und flächenmäßig kleinsten EU-Mitgliedsstaat ab. Obwohl Malta im Gegensatz zu den restlichen südeuropäischen Mitgliedsstaaten zunächst nie ein Sorgenkind der EU war, änderte sich die Lage im Laufe der letzten Jahre. Der Inselstaat ist von zahlreichen innen- politischen Konflikten und damit einhergehenden Reformbedürfnissen geprägt. Berichte über Korruption, die durch die Panama Papers aufgedeckten Fälle von Steuerbetrug und Geldwäsche, sowie der Handel mit Staatsbürgerschaften illustrieren diese beunruhigenden Entwicklungen. Die meiste Aufmerksamkeit erlangten jedoch die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia, die 2017 durch eine Autobombe ums Leben kam. Vor ihrem gewaltsamen Tod hatte diese über einen Korruptionsfall berichtet, in den unter anderem der damalige Premierminister Joseph Muscat verwickelt war und der schließlich zu seinem Rücktritt führte.
Am 26. März 2022 sind die maltesischen Staatsbürger aufgerufen, die Abgeordneten für das Repräsentantenhaus zu wählen. Malta steht in der Tradition des Westminster-Systems. Seit der Unabhängigkeit wird das Parlament von der Mitte-Links-Partei (Partit Laburista) und der Mitte-Rechts-Partei (Partit Nazzjonalista) dominiert. Die Wahlbeteiligung ist traditionell außerordentlich hoch.
Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer der maltesischen Parlamentswahl 2022? Wie wird sich das Wahlprogramm der Siegerpartei auf nationale und europapolitische Entscheidungen auswirken und inwiefern ist ein Kurswechsel zu erwarten? Welche Rolle spielten Korruption, Skandale und die Ermordung von Daphne Caruana Galizia hinsichtlich dieses Wahlergebnisses?
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Malta hat gewählt“ findet am Montag, dem 28. März 2022 von 09:30- 10:00 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserem Kollegen Dr. Nino Galetti, Leiter des KAS-Auslandsbüros für Italien, Malta und den Heiligen Stuhl, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Dr. Galetti und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische übersetzt werden.
Um sich für die Veranstaltung zu registrieren, nutzen Sie bitte diesen LINK.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-03-28 Der Morgen danach (Malta).pdf
