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Slowenien orientierte sich nach dem Zerfall Jugoslawiens schnell Richtung Europa und wurde als erster Nachfolgestaat binnen eines Monats von allen Mitgliedern der Europäischen Gemeinschaften anerkannt. Die im Vergleich zu anderen Staaten in der Region relativ homogene Bevölkerungszusammensetzung und die von Kriegsschäden weitgehend verschont gebliebene Infrastruktur ermöglichten in der Folge eine zeitnahe Stabilisierung und demokratische Entwicklung im Zwei-Millionen-Einwohnerstaat zwischen Alpen und Adria. Im Jahr 2004 trat das Land nach positiven Volksentscheiden sowohl der EU als auch der NATO bei und nahm damit endgültig seinen Platz in den westlichen Staatenbündnissen ein. Seit 2007 ist der Euro das offizielle Zahlungsmittel und fungiert als weiterer Schritt im europäischen Integrationsprozess des Landes. Nach den Parlamentswahlen 2018 taten sich die politischen Parteien zunächst schwer, eine neue Regierung zu bilden und stimmten nach langwierigen Verhandlungen einer Fünf-Parteien-Allianz zwischen Liberalen und Mitte-Links-Parteien zu, die jedoch nur durch die Duldung einer weiteren linken Partei eine Mehrheit im Parlament hatte. Als diese Duldung endete, zerbrach die Koalition und wurde 2020 durch eine Zusammenarbeit zwischen Teilen der bisherigen Regierung und der konservativen Opposition ersetzt. Neuer Ministerpräsident wurde in diesem Zuge Janez Janša von der EVP-Partei SDS. Dieser führte das Land seither u. a. durch die EU-Ratspräsidentschaft, steht jedoch auch immer wieder für innenpolitische Manöver und Auseinandersetzungen mit den EU-Institutionen in der Kritik. In den Umfragen deutet sich ein Zweikampf zwischen SDS und der neu gegründeten Freiheitsbewegung GS an.
Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer der Parlamentswahl 2022? Welche Themen bestimmten den Wahlkampf und welche Rolle nahm der amtierende Ministerpräsident darin ein? Waren europäische bzw. europapolitische Themen im Wahlkampf präsent oder ging es um rein nationale Themen? Wird die Regierungsbildung ähnlich viel Zeit in An- spruch nehmen wie beim letzten Mal oder ist eine schnelle(re) Einigung wahrscheinlich?
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Slowenien hat gewählt“ findet am Montag, dem 25. April 2022 von 09:30- 10:15 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserem Kollegen Holger Haibach, Leiter des KAS-Auslandsbüros für Kroatien und Slowenien, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Haibach und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische übersetzt werden.
Um sich für die Veranstaltung zu registrieren, nutzen Sie bitte diesen LINK.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-04-25 Der Morgen danach Slowenien.pdf