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Die Geschichte Ungarns hat in den vergangenen Jahrzehnten einige signifikante Wendungen durchlaufen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 wurde Ungarn Teil des westlichen Staatensystems. Im März 1990 wurde erstmals in freien und geheimen Wahlen das ungarische Einkammerparlament gewählt, welches bis 2010 von Mehrheitswechseln geprägt war. 1999 trat Ungarn als einer der ersten der früheren Ostblockstaaten der NATO bei, 2004 folgte nach einem Referendum der Beitritt zur Europäischen Union. Die Parlamentswahlen im Jahr 2010 markierten folgend eine Wendepunkt in der ungarischen Demokratiegeschichte. Das Wahlbündnis aus Fidesz und KDNP erhielt eine für Verfassungsänderungen nötige Zweidrittelmehrheit, die unter dem neuen Ministerpräsidenten Viktor Orban in den folgenden Jahren aktiv genutzt wurde: 2012 trat eine neue Verfassung in Kraft, die bereits 2013 reformiert wurde. Das Land ist inzwischen politisch stark polarisiert und das Verhältnis zwischen der Regierung und EU-Institutionen hat sich verschlechtert. Im März 2021 kam Orban einem Ausschluss zuvor und deklarierte den Austritt der Fidesz-Partei aus der EVP-Parteienfamilie. Vor der bevorstehenden Wahl hat sich erstmals die ungarische Opposition aus Sozialisten, Liberalen, Grünen, Bürgerrechtlern und Rechten zu einer Sechser-Allianz formiert und verfolgt trotz inhaltlicher Dissonanzen ein gemeinsames Ziel: einen Machtwechsel in Budapest.
Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer der Parlamentswahl 2022? Ist es dem oppositionellen Sechser-Bündnis gelungen, sich als Alternative zum Status Quo zu präsentieren? Welchen Einfluss hatte die direkte Nachbarschaft zum Kriegsschauplatz Ukraine auf den Wahlkampf? Wird sich das Verhältnis zwischen Ungarn und der EU verbessern?
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Ungarn hat gewählt“ findet am Montag, dem 04. April 2022 von 09:30- 10:15 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserem Kollegen Michael Winzer, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Ungarn, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Winzer und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische übersetzt werden.
Um sich für die Veranstaltung zu registrieren, nutzen Sie bitte diesen LINK.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-04-04 Der Morgen danach (Ungarn).pdf