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Der Richtlinienvorschlag geht damit in Umfang und Schärfe über das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG) und alle vergleichbaren nationalen Regelungen anderer EU-Mitgliedstaaten hinaus. Eine An- wendung auf die gesamte Wertschöpfungskette – einschließlich aller nachgelagerten Tätigkeiten – erscheint äußerst ambitioniert. Die Tatsache, dass die zivilrechtliche Haftung nicht mehr nur auf die eigenen Unternehmensaktivitäten beschränkt ist, sondern auch auf die von Zulieferern und darüber hinaus auf deren Geschäftspartner ausgedehnt werden soll, hat in der Wirtschaft scharfe Kritik aus- gelöst. Die Verpflichtung zur lückenlosen Kontrolle der Umstände, unter denen jedes Vor- und Zwi- schenprodukt hergestellt wird, stellt die Unternehmen – insbesondere global agierende klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) – vor enorme Herausforderungen. Angesichts der vielfältigen Krisen in Europa stellt sich die Frage, ob eine solche zusätzliche Belastung der richtige Weg ist. Wie ist der aktuelle Vorschlag zu bewerten? Kann ein EU-weites Instrument die richtige Lösung sein, oder sollte die konkrete Ausgestaltung des Regelwerks eher den einzelnen Mitgliedsstaaten über- lassen werden? Was sind die Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand? Sind die von der EU- Kommission angedachten Unterstützungsmechanismen für KMU ausreichend? Wie ist die Tatsache zu bewerten, dass die Richtlinie auch für Unternehmen aus Drittstaaten gilt, die in der EU tätig sind? Können dadurch gleiche Wettbewerbsbedingungen wiederhergestellt und Wettbewerbsnachteile für europäische Unternehmen verhindert werden?
Auf unserer Veranstaltung wollen wir diese und weitere Fragen zur praktischen Anwendung der Richtlinie, der rechtlichen Haftung für Unternehmen und möglichen Anpassungen gemeinsam mit Daniel Caspary MdEP, Mitglied des Europäischen Parlaments und des Ausschusses für internatio- nalen Handel im Europäischen Parlament (INTA, Renate Nikolay, Kabinettschefin von Kommissi- ons-Vizepräsidentin Věra Jourová und Bülent Akgöl, CEO von Farhym Automotive erörtern. Mode- riert wird die Veranstaltung von Dr. Heiko Willems, Leiter der BDI-Vertretung Brüssel. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-09-06 EU-Lieferkettengesetz - Chance oder Risiko für europäische Unternehmen.pdf