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Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Vereinigten Königreich waren in den vergangenen Jahren, nachdem 2016 eine knappe Mehrheit der britischen Wahlberechtigten für einen Austritt aus der Union votiert hatte, von Spannungen und Unstimmigkeiten in Bezug auf die Regelung des Austrittsprozesses geprägt. Die „Schei- dung“ wurde offiziell vor zwei Jahren, am 31. Januar 2020, vollzogen. Der von beiden Seiten befürchtete No-Deal-Brexit konnte zwar zunächst verhindert werden, dennoch wurden intensive Debatten durch die schwierige Konsensfindung bezüglich der Regelungen für Nordirland erneut erweckt. Die „Global Britain Strategy“ enthält darüber hinaus den evidenten Wunsch, sich ökonomisch stärker vom europäischen Kontinent zu lösen und an eine Reihe weiterer Demo- kratien mit hohem wirtschaftlichen Potenzial zu wenden. Gleichzeitig häufen sich innenpolitische Dissonanzen: Sepa- ratistische Forderungen Schottlands nehmen zu, die nordirische Einheitsregierung steht vor dem Aus und Premiermi- nister Boris Johnson befindet sich inmitten der schwersten Krise seiner Amtszeit. Während die Britinnen und Briten während des harten Lockdowns im Jahr 2020 auf jegliche soziale Kontakte verzichten sollten, fanden in seinem Amts- sitz in der Downing Street wohl mehrere Gartenpartys mit Mitarbeitern statt.
Welche Szenarien sind im Falle einer fehlenden Einigung bezüglich des Nordirland-Protokolls erwartbar? Sind die au- ßenpolitischen Ambitionen des Königreichs angesichts seiner beschränkten ökonomischen Kraft realistisch? Welche konkreten Maßnahmen könnten für eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen ergriffen werden? Wie wird der Brexit zwei Jahre nach Vollzug von der britischen Politik und der Öffentlichkeit bewertet? Spielt die noch ausstehende Einigung zwischen London und Brüssel vor dem Hintergrund der innenpolitischen Entwicklungen noch eine Rolle?
Die Veranstaltung „KAS Europe Talks: Die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich in herausfordernden Zeiten“ findet am Dienstag, dem 22. Februar 2022 von 11:00 – 12:00 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserem Kollegen Matthias Barner, Leiter des KAS-Auslandsbüros für das Vereinigte Königreich und Irland, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Barner und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische über- setzt werden.
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Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-02-22 KAS Europe Talks (Vereinigtes Königreich).pdf