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Veranstaltungsberichte

Europas Rolle im Nahost-Friedensprozess

von Andrea Ellen Ostheimer

High-Level Dialogue

Bei der Suche nach Frieden zwischen Israelis und Palästinensern hat dieEuropäische Union die Möglichkeit, als konstruktiver Vermittleraufzutreten.

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Um diese Rolle, aber auch ihre Notwendigkeit zu diskutieren,

trafen sich im Rahmen der Kooperation zwischen Konrad-Adenauer-

Stiftung und Meseuro am 25. Januar 2011 im Europäischen Parlament

(EP) der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige

Präsident des EP, Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP, der ehemalige

italienische Premierminister Massimo D’Alema, der Knesset-Abgeordnete

und ehemalige israelische Justiz-, Innen- und Finanzminister, Meir

Sheetrit, die Abgeordneten des Europäischen Parlamentes, Michael

Gahler, Mario Mauro, Gianni Pittella, und Pier Antonio Panzeri sowie der KAS-Repräsentant in Jordanien, PD Dr. Martin Beck zu einem

High-Level Dialogue zum Thema „The need of Europe in the Middle East

peace process“.

Insbesondere die am Vortrag lancierten Dokumente zu

Verhandlungszugeständnissen der Palästinenser in vorherigen

Friedensverhandlungen mit Israel verhinderten nicht nur die Teilnahme

des Chefunterhändlers, Dr. Saeb Erekat sondern gaben auch der

Diskussion eine weitere Dimension.

Der ehemalige Premierminister Italiens, Massimo D’Alema, unterstrich die

Möglichkeiten der EU, eine weitergehende Rolle als bisher im

Friedensprozess zu spielen, verwies jedoch gleichzeitig auch auf die

Notwendigkeit der Mitgliedsstaaten, mit einer Stimme zu sprechen und

Partikularinteressen zu überwinden.

Dr. Hans-Gert Pöttering betonte, dass es in Anbetracht des Misserfolges

der letzten Verhandlungsinitiative geboten sei, nicht in voreiligen

Aktionismus zu verfallen, sondern der Entwicklung neuer Ideen und

Ansätze Vorrang zu geben. Die Fehler vorangegangener Initiativen sollten dabei vermieden werden: das Motto, besser (irgendwelche) Gespräche zu führen als gar keine, habe sich im israelisch-palästinensischen Konflikt als falsch herausgestellt. Die „Zwei-Staaten-Lösung“ könne einzig und allein einen tragfähigen Konfliktlösungsansatz darstellen. Entscheidend sei für alle weiteren Verhandlungen und Initiativen jedoch einzig und allein der

politische Wille der Beteiligten. Ein politischer Wille, der wie das Beispiel

der Europäischen Union zeigt, geeignet sein kann, Visionen in Realitäten

zu überführen.

Der israelische Knesset-Abgeordnete und Oppositionspolitiker der

Kadima, Meir Shitreet, hob die Probleme und Herausforderungen,

insbesondere auch den Antagonismus zwischen Hamas (Gaza) und Fatah

(West Bank) hervor. Priorität für ihn habe vor allem – nach all den

fehlgeschlagenen Konfliktlösungsbemühungen – die Arab Peace Initiative.

Eine nachhaltige Lösung des Nahostkonfliktes könne lediglich in einem

regionalen Ansatz bestehen, der vor allem in Israel, den

Palästinensischen Autonomiegebieten aber auch in den arabischen

Nachbarstaaten stärker der Bevölkerung vermittelt werden müsse. Nur so

könne auch die Unterstützung der jeweiligen Gesellschaft sichergestellt

werden.

Der Vorsitzende der Delegation des Europäischen Parlamentes zu den

Maghrebstaaten, Pier Antonio Panzeri, verwies im Rahmen der

Paneldiskussion vor allem auf die Dominanz des Nahostkonfliktes im

Dialog mit den arabischen Staaten und sieht auch hier einen

maßgeblichen Ansatzpunkt. Für den KAS-Repräsentant in Amman, Dr. Martin Beck, ist vor allem nach der gescheiterten US Initiative eine neue transatlantische Allianz für den Friedensprozess entscheidend. Erfahrungen in der Weltpolitik hätten gezeigt, dass die USA und Europa gemeinsam bedeutende Erfolge erzielen könnten.

Alle Diskussionsteilnehmer stimmten darüber ein, dass die Zeit nun reif

sei, den Worten Taten folgen zu lassen, indem man den europäischen

Erfolg auf der Ebene von Deklarationen in die Realität umsetzt und die

Gründung eines palästinensischen Staates, der in friedlicher Koexistenz

mit Israel lebt, vorantreibt.

Der deutsche Europaabgeordnete Michael Gahler, warnte jedoch davor, in

einer weiteren Initiative erneut zu ehrgeizige Ziele zu formulieren.

Vielmehr sei es heute angebracht, sich der Konfliktlösung in kleinen

Schritten, aber mit festen zeitlichen Vorgaben anzunähern.

In ihrem begleitenden Pressekommentar zur Veranstaltung legten Dr.

Hans-Gert Pöttering und Massimo D’Alema, Vorsitzender von

Italianieuropei im deutschen Handelsblatt und im italienischen Messagero ihre weiteren Vorstellungen zur

Rolle der EU im Nahostkonflikt dar.

Vorstellungen, deren Realisierung jedoch vor allem des politischen Willens

aller beteiligten Akteure bedarf.

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Kontakt

Dr. Stefan Friedrich

Dr

Leiter der Abteilung Subsahara-Afrika

Stefan.Friedrich@kas.de +49 30 26996-3491

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