Im Gespräch mit Thomas Seifert (Wiener Zeitung) sprachen der ehemalige slowakische Premier, Mikulas Dzurinda, der CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich, der Politologe und Buchautor Ivan Krastev sowie die Politikwissenschaftlerin Saskia Stachowitsch über die Frage politischer Verantwortung. Gemeinsam war den Vortragenden die Überzeugung, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Euphorie für Freiheit und Fortschritt eine dynamisierende Wirkung auf die Gesellschaft insgesamt hatte. Dzurinda konstatierte gegenwärtig nicht nur einen Mangel an Verantwortung, sondern auch an Freiheit, der Raum für populistische sowie nationalistische Tendenzen biete. Er appellierte an politische Entscheidungsträger, auch unpopuläre Schritte zu wagen, um notwendige Reformen voranbringen zu können. In diesem Punkt stimmte MdB Dr. Volker Ullrich mit dem ehemaligen slowakischen Premier überein, denn aus deutscher Sicht sei in vielen Aspekten mehr Verantwortung nötig, wie im Rahmen der Eurozone, im Kampf gegen die Rezession oder auch im Bereich von nachhaltigen Investitionen. Er kündigte darauf aufbauend bereits einen „heißen Herbst“ an. Krastev zufolge, dessen Zitat „Living through a great disruption teaches you several lessons. The most important is that what defines the direction of history is sometimes a chain of minor events amid a background of big ideas” aus seinem 2017 erschienen Essay „Europadämmerung“ (englischer Titel: „After Europe“) den Ausgangspunkt der Diskussion bot, haben die Europäer das Gefühl für die Zukunft verloren. Im Vergleich zum Wendepunkt 1989, einem Moment, an dem die Hoffnungen für eine prosperierende und freie Zukunft sehr groß waren, befinde man sich jetzt in einer stagnierenden Situation. Die Risikobereitschaft und die hoffnungsvolle Zuversicht für positive Veränderungen seien gesunken. Die Politikwissenschaftlerin Saskowitsch hingegen, riet von dem Festhalten an Wendepunkten ab: Durch eine Aufladung historisch herausragender Momente, würden Kontinuitäten nicht mehr hinterfragt und Weichenstellungen überproportional aufgewertet werden. Ein besonderer Schwerpunkt der Diskussion lag auf der Ausgestaltung und Zukunft der Demokratie. Sicherheit sei die Voraussetzung für Demokratie und diese Prämisse führe im Weiteren zu der Aufgabe, mögliche Spannungen zwischen Sicherheit und Demokratie aufzulösen.
Neben der Partnersession mit der Politischen Akademie organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung einen eigenen sogenannten Side-Event: „Europäische Narrative – Was uns zusammenhält? Die Konrad-Adenauer-Stiftung in Europa“. Die langjährige und erfahrene Europapolitikerin und Mitglied des EVP-Vorstandes, Doris Pack, sowie der Referent für die Projektkoordination Europa-Narrative der Konrad-Adenauer-Stiftung, Oliver Morwinsky berichteten dabei über die aktuellen Herausforderungen Europas sowie die Antwort der KAS darauf. Das Side-Event zeichnete sich durch eine hohe Teilnahme junger Alpbach-Stipendiaten, Studenten sowie interessierten Alpbach-Besuchern aus. Sowohl die Einblicke hinter die Kulissen europapolitischer Entwicklungen als auch die Darstellung der Ergebnisse der Europadialoge der Stiftung mit der Zivilgesellschaft innerhalb der letzten Monate führten zu einem angeregten Austausch. Die Zuhörer hinterfragten die mediale Außenwirksamkeit der europäischen Institutionen und gemeinsam wurde der Frage nachgegangen, wie das Narrativ der EU insgesamt an Attraktivität gewinnen und positiv ausformuliert werden könnte. Doris Pack betonte, dass die EU „sich nicht ausruhen“ könne. Ebenso sei sie überzeugt, dass mit Ursula von der Leyen als neuer Kommissionspräsidentin, „neuer Schwung in die Politik“ käme.
Das Europäische Forum Alpbach wurde 1945 unter der Bezeichnung „Internationale Hochschulwochen“ gegründet. In der Notsituation nach dem Kriegsende nahm das Tiroler Dorf Alpbach die ersten Hochschulwochen auf, die seit 1949 unter dem Namen „Europäisches Forum Alpbach“ stattfinden. Zu den ersten Teilnehmern zählten vor allem junge Menschen, die aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert waren. Das Europäische Forum Alpbach ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Das Forum widmet sich der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit und ist zu einer weit über Österreich hinaus bekannten Plattform des Dialoges geworden.
Neben der Partnersession mit der Politischen Akademie organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung einen eigenen sogenannten Side-Event: „Europäische Narrative – Was uns zusammenhält? Die Konrad-Adenauer-Stiftung in Europa“. Die langjährige und erfahrene Europapolitikerin und Mitglied des EVP-Vorstandes, Doris Pack, sowie der Referent für die Projektkoordination Europa-Narrative der Konrad-Adenauer-Stiftung, Oliver Morwinsky berichteten dabei über die aktuellen Herausforderungen Europas sowie die Antwort der KAS darauf. Das Side-Event zeichnete sich durch eine hohe Teilnahme junger Alpbach-Stipendiaten, Studenten sowie interessierten Alpbach-Besuchern aus. Sowohl die Einblicke hinter die Kulissen europapolitischer Entwicklungen als auch die Darstellung der Ergebnisse der Europadialoge der Stiftung mit der Zivilgesellschaft innerhalb der letzten Monate führten zu einem angeregten Austausch. Die Zuhörer hinterfragten die mediale Außenwirksamkeit der europäischen Institutionen und gemeinsam wurde der Frage nachgegangen, wie das Narrativ der EU insgesamt an Attraktivität gewinnen und positiv ausformuliert werden könnte. Doris Pack betonte, dass die EU „sich nicht ausruhen“ könne. Ebenso sei sie überzeugt, dass mit Ursula von der Leyen als neuer Kommissionspräsidentin, „neuer Schwung in die Politik“ käme.
Das Europäische Forum Alpbach wurde 1945 unter der Bezeichnung „Internationale Hochschulwochen“ gegründet. In der Notsituation nach dem Kriegsende nahm das Tiroler Dorf Alpbach die ersten Hochschulwochen auf, die seit 1949 unter dem Namen „Europäisches Forum Alpbach“ stattfinden. Zu den ersten Teilnehmern zählten vor allem junge Menschen, die aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert waren. Das Europäische Forum Alpbach ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Das Forum widmet sich der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit und ist zu einer weit über Österreich hinaus bekannten Plattform des Dialoges geworden.