Einzeltitel
Nach den Siegen in Wisconsin, Maryland und Washington D.C. dürfte jetzt fast allen klar sein, dass Mitt Romney der republikanische Herausforderer von Präsident Obama sein wird. Er hat jetzt über die Hälfte der Delegierten (655 von 1144) und dreimal soviel wie Rick Santorum (278).
Für Santorum ist das Rennen eigentlich vorbei. Für ihn geht es bei den nächsten Vorwahlen am 24.4.2012 vor allem in seinem Heimatstaat ums politische Überleben. Von einer bitteren Niederlage dort im Kampf um den Wiedereinzug Senat vor sechs Jahren hatte sich Santorum nur langsam wieder erholt. Dieses Comeback scheint er jetzt zu verspielen.
Da passt das nun aufgetauchte Video erst recht nicht ins Bild, das zumindest Raum für Spekulation gibt: Hat er oder hat er nicht Obama mit dem N-Wort betitelt. Hier kann sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Für Mitt Romney läuft es hingegen momentan wie in einem Länderspiel. Neben Wahlsiegen sammelt er kräftig Endorsements. Inzwischen hat er neben Jeb Bush auch die Unterstützung dessen Vaters, George Bush sen. Aber auch Marco Rubio - populäre hispanischer Senator aus Florida – und der ebenfalls sehr beliebte Rep. Paul Ryan aus Wisconsin stellen sich hinter ihn.
Das Wichtigste für Romney: Die Presseberichterstattung setzt sich mittlerweile weniger mit der brokered convention auseinander. Vielmehr steht das Ende der Vorwahlen im Fokus. Es formt sich also eine neue Narrative. Dass das durch aus auch nach den langen Auseinandersetzung mit Santorum, Gingrich und Co. nicht zum Schaden Romneys sein muss, meint auch Chris Chilliza von der Washington Post: Romney der Siegertyp.
Apropos Gingrich – Dergibt zwar zu, dass Mitt Romney der wahrscheinliche Kandidat der Republikaner ist. Aufgeben will er aber immer noch nicht – auch nicht, nachdem er seinen wichtigsten Geldgeber Adelson verloren hat und man auf FoxNews und beim Daily Beast nur noch von der „Zombie Kampagne“ spricht.
Wie in einem Horrorfilm fühlen sich vielleicht manche GOP-Strategen, wenn sie an die Wahlerfolge bei Latinos und Afro-Amerikanern denken. Aber auch die Frauen haben derzeit ein Problem mit der GOP, und diese Wählergruppe ist nun wirklich keine Minderheit. Laut einer aktuellen Umfrage in 12 Battleground-Staaten hat Obama dort einen klaren Vorsprung vor Romney. Bei den Frauen sogar mit 18 Prozentpunkten. Kurz gesagt: Die Frauen würden Obama derzeit zum Sieg verhelfen
Das ist Grund genug für die demokratische Seite das Feuer zu schüren: Der Krieg der GOP gegen die Frauen. Um den entgegenzuwirken, setzen die republikanischen Kandidaten auch auf ihre eigenen Frauen. Bereits jetzt gilt Ann Romney als wichtige Waffe, um ihren Mann anderen Frauen etwas „näher zu bringen“. Und das geht so: The Love Story Continues. Oder auch so.
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Aprilscherze gab es dieses Jahr wieder zu Haufe – auch Mitt Romney wurde von seinen Mitarbeitern reingelegt. Bei einer scheinbaren Wahlkampf-Veranstaltung war richtig volles Haus … nicht