Veranstaltungsberichte
Mit den Beschlüssen des Bundeskabinetts vom 6. Juni 2011 hat die Bundesregierung die Grundlagen geschaffen, die zuvor auf den Weg gebrachte Energiewende zu beschleunigen.
Die zentralen Elemente sind dabei, auf die Atomkraft als Quelle der Energieerzeugung gänzlich zu verzichten, die Energieeffizienz zu steigern und die erneuerbaren Energien auszubauen. Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Bruttostromverbrauch soll bis 2050 auf ca. 80 Prozent ansteigen. Für den Prozess sind, zeitlich gestaffelt, Ausbaukorridore festgelegt (s. Koalitionsvertrag link rechts). Ziel ist es, in Zukunft eine klima- und umweltverträgliche, zuverlässige sowie wirtschaftliche Energieversorgung sicherzustellen.
Weder die Länge, Kapazität und Lage der Stromnetze und -leitungen noch ihre Technik sind derzeit jedoch dazu geeignet, ins Zeitalter der erneuerbaren Energien einzusteigen. Es ist vielmehr ein radikaler Umbau der gesamten Energieinfrastruktur erforderlich. Wichtige politische Rahmenbedingungen dazu sind geschaffen, wobei einem zügigen Ausbau der Netzinfrastruktur eine hohe Priorität beigemessen wird.
Daneben sind Maßnahmen im Bereich der Energiespeicherung erforderlich, um die aus Wind und Sonne gewonnene Energie zum gewünschten Zeitpunkt nutzen zu können. Konventionelle und innovative Technologien, wie Pumpspeicherkraftwerke und "Power to Gas" sind zu prüfen und ggf. umzusetzen.
Eine rasche Realisierung der aktuellen Netzausbaupläne bedarf eines gesellschaftlichen Klimas, welches diese Prozesse aktiv unterstützt und begleitet. Das Verständnis für den erforderlichen Ausbau der Stromnetze und der Speicherkapazitäten muss gestärkt und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz geschaffen werden.
Die Kommunen in Deutschland spielen bei der Energiewende eine Hauptrolle: Als große Energieverbraucher, als Planungs- und Genehmigungsinstanz, als Grundstückseigentümer und Vorbild für die Bürger haben Städte und Gemeinden einen maßgeblichen Einfluss. Ohne das Engagement für die Energiewende auf kommunaler und regionaler Ebene sind die verfolgten Ziele nicht zu erreichen.
Im Bewusstsein dieser Rolle können Kommunen das gesellschaftliche Verständnis maßgeblich fördern, indem sie die positiven wirtschaftlichen, vor allem die Arbeitsplatz-schaffenden und wertschöpfenden Aspekte der Energiewende betonen.
Viele Tausende von Erneuerbare-Energien-Anlagen sind in den vergangenen Jahren in annähernd jeder Kommune von einer Vielzahl von Akteuren in Betrieb genommen worden. 2009 waren 2,2 Millionen Solarkollektoren und Photovoltaik-Anlagen, 400.000 Wärmepumpen, 22.000 Windenergie-Anlagen sowie 4.500 Biogasanlagen in Deutschland installiert. Mehrere Millionen Haushalte heizen außerdem mit Holz.
Die Kommunen fördern teilweise die Installation von Erneuerbare-Energien-Anlagen oder sind über eigene Stadtwerke oder als Verpächter selbst am Betrieb von Anlagen beteiligt. Sie setzen sich selbst vermehrt eigene Ausbauziele für Erneuerbare Energien und bemühen sich erfolgreich um die Ansiedlung von Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche.
Derartige Erfolgsfaktoren der Energiewende gut zu kommunizieren kann hoffentlich dazu beitragen, mit Härten, die sich im Umfeld von Energieerzeugung, -speicherung und Netzausbau - nicht zuletzt auch durch wechselnde Rahmenbedingungen - zweifellos ergeben, besser umzugehen.