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„Farewell, Europe“, schrieb J.D. Vance den schockierten Teilnehmern der Münchner Sicherheitspolitik faktisch ins Stammbuch. Empörung! Ratlosigkeit! Aufbruch? Europa steht sicherheitspolitisch am Scheideweg – nicht erst seit der Münchner Sicherheitskonferenz. Selten drastisch wurden die Brüche im transatlantischen Verhältnis in der Rede des amerikanischen Vizepräsidenten, J.D. Vance, offenbar. Die Lehre: Europa muss seine Sicherheit selbst in die Hand nehmen. Bei vielen politischen Entscheidern ist diese Erkenntnis längst angekommen. Geschehen ist bislang wenig. Schafft es Europa jetzt, den Gordischen Knoten der gegenseitigen Blockaden zu durchschlagen? Wieviel Führung braucht der Kontinent?
Die Krise als Chance? Wird sich Europa sicherheitspolitisch emanzipieren? Die Sicherheit unseres Kontinents sollte im eigenen Interesse in Europas eigenen Händen liegen: für eine gerechte Lastenverteilung innerhalb der NATO und – wichtiger noch – als Garant unserer eigenen, europäischen Friedensordnung, die mit ihrer Idee von Freiheit und Selbstbestimmung über die EU-Grenzen hinausreicht. Die Demokratien der Ukraine und Moldaus gehören angesichts der imperialen Ambitionen Russlands dazu.
Die Entwicklungen auf der MSC waren nicht der erste Weckruf für Europa. Werden mit dem trumpschen Paukenschlag jetzt alle wach, um den Frieden durch glaubwürdige Abschreckung und politischen Zusammenhalt zu schützen?
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