Wie das Büro der öffentlichen Strafverteidigung mitteilte, bestand in La Araucanía großer Bedarf nach einem Lexikon auf Mapudungun, welches die Fachtermini des chilenischen Rechtsverfahrens übersetzt und dadurch dessen Verständnis erleichtert.
Das Projekt stellt Mapuche-Gemeinden ein Glossar auf Mapudungun zur Verfügung, welches das chilenische Strafverfahren unter Berücksichtigung von sprachlichen und kulturellen Konzepten ins Mapudungun übersetzt.
Der regionale Strafverteidiger der Araucanía, Renato González, bekräftigt im Hinblick auf die Sprecher des Mapudungun: „Wir müssen in der Lage sein, allen Menschen die Charakteristika und Konsequenzen eines juristischen Prozesses so präzise wie möglich zu erklären.“
Ziel
Gonzalez fügt hinzu: „Die Erstellung dieses Glossars soll das Recht der Mapudungun sprechenden Mapuche-Gemeinde anerkennen, ihre Muttersprache in privatem und öffentlichem Kontext zu verwenden, darunter auch bei Strafprozessen.“
„Alle Menschen haben das Recht den Strafprozess vollständig zu verstehen, wobei die Sprache zweifellos ein essentieller Faktor ist“, konkretisiert er.
González weist außerdem auf die Bedeutung des Glossars bei der Verteidigung von Sprechern des Mapudungun hin. „Es fördert den Grundsatz der Gleichheit und Nichtdiskriminierung, das Recht indigener Völker auf Verwendung und Förderung ihrer Sprache und das Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren, welches beinhaltet, dass eine verständliche Sprache verwendet wird. Nur wenn diese Standards eingehalten werden, können wir sicherstellen, dass die Rechte der Mapudungun-Sprecher in einem Strafprozess uneingeschränkt geachtet werden.
Quelle: El Austral de la Araucanía