Veranstaltungsberichte
An dieser Veranstaltung nahmen neben Vertretern des diplomatischen Corps zahlreiche Akademiker, Partner der KAS, Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben sowie eine grosse Anzahl von Jugendlichen von verschiedenen Unviersitäten und Schulen teil. Den Panel bildeten Dr. Hans-Gert Pöttering (Vorstandsvorsitzender der Konrad-Adenauer Stiftung), Dr. Gerhard Wahlers (stellv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer Stiftung), Dr. Fernando Cardesa (Delegationschef der Europäischen Union für Kolumbien und Ekuador), Dr. Stefan Jost (Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kolumbien) und Dr. Eduardo Pastrana (Dirketor des Programms Internationale Beziehungen der Universidad Javeriana).
Dr. Pöttering behandelte in seinem Vortrag unter anderem Themen wie die Einbindung von Jugendlichen in die Politik. Er betonte dabei, dass Europa keine Zukunft habe, wenn die Jugendlichen sich auf diesem Gebiet nicht engagierten. Er erwähnte, dass er selbst von Anfang an dem Europäischen Parlament als Mitglied der CDU angehört habe, da er immer an die Konsolidierung eines starken Europa geglaubt habe.
Als Voraussetzung für eine Staatengemeinschaft nannte Dr. Pöttering gemeinsame Werte und Freiheit. Er meinte daher, dass z.B. ein Kontinent wie Asien sich nicht zu einer solchen Gemeinschaft zusammenschliessen könnte, da die einzelnen Staaten zu verschiedene Regierungssysteme hätten. Auch in Lateinamerika sei es schwierig Länder wie Kuba oder Venezuela miteinzubeziehen.
dr. Pöttering erklärte, dass sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Kohle- und Stahlproduzenten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Holland und Italien zur CECA zusammengeschlossen haben und daraus später die Europäische Unión entstand sei. Durch die Zugehörigkeit dieser Nationen zu einer solchen Gemeinschaft konnten sie besser kontrolliert werden und somit ein erneuter Krieg verhindert werden; in diesem Moment konnte auch ein Friedensabkommen unterzeichnet werden. In den Römischen Verträgen wurde dann die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft festgelegt. Heute besteht die Europäische Union aus 27 Staaten.
Dr. Pöttering betonte, dass für Freiheit und Demokratie in allen Teilen der Welt gekämpft werden müsse, damit alle Menschen unter diesen Voraussetzungen leben könnten. Der Vorstandsvorsitzende berichtete von seinem kürzlichen Besuch in Ägypten und zeigte sich beeindruckt von den Massendemonstrationen einer Bevölkerung, die in einer Demokratie leben will. Die Europäische Union kämpfe und arbeite für die Menschenrechte in allen Teilen der Welt.
Hinsichtlich der Erweiterung der EU und des Beitritts der Balkanländer und der Türkei, versicherte er, dass diese sicherlich eines Tages aufgenommen würden, dies jedoch ein langwieriger Prozess sei, da eine solche Erweiterung auch nicht die Einheit der Union beinträchtigen oder sie überladen dürfe.
Zur wirtschaftlichen Situation erklärte Dr. Pöttering, dass innerhalb der Europäischen Union die freie Beweglichkeit von Personen, Waren und Dienstleistungen gewährleistet sei und dass der Euro sich als sehr effizient erwiesen habe. Trotzdem hätten sich einige Staaten wie z.B. Griechenland, Spanien und Portugal mehr verschuldet als dies der Vertrag von Maastricht zulasse und diese Länder müssten nun verstärkt an diesem Problem arbeiten.
Am Ende seines Vortrages betonte Dr. Pöttering erneut, dass Freiheit und demokratische Werte in allen Lándern Vorrang haben müssten. Danach wurde dem Publikum die Möglickeit zu Fragen gegeben, wobei Themen wie die Erweiterung der Europäischen Union, Beziehungen zwischen Kolumbien und diesem Staatenbund sowie die Revolutionen im Nahen Osten angesprochen wurden.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde Dr. Pöttering von der Stiftung Jean François Revel die Auszeichnung „Líderes 2020“ verliehen. Mit diesem Preis wurde erstmals im Jahre 2010 der damalige kolumbianische Präsident, Álvaro Uribe Vélez ausgezeichnet.