Am 28. August fand in Shanghai der 8. World Water Source Summit statt, der gemeinsam vom Oriental Danology Institute (ODI), dem Heng Duan Mountain Research Institute und dem Auslandsbüro der Adenauer-Stiftung (KAS) in Shanghai organisiert wurde. Rund 40 chinesische und internationale Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil, darunter der Kolumbianische Generalkonsul und weitere Mitglieder des diplomatischen Korps sowie Vertreter chinesischer und internationaler Universitäten, NGOs, Think Tanks und Unternehmen.
Die Konferenz befasste sich mit den Veränderungen und Herausforderungen der Wasserpolitik infolge des globalen Klimawandels, mit einem Fokus auf ökologischen und sozialen Fragen. Die Themen wurden aus wissenschaftlicher und politischer, aber auch künstlerischer und pädagogischer Perspektive beleuchtet.
ZHOU Lei, Mitbegründer von ODI, und Dr. Heiko Herold, Leiter des KAS-Büros Shanghai, hoben beide in ihren Begrüßungen die globale Dimension der Wasserproblematik hervor, die vor dem Hintergrund der aktuellen Hitze- und Dürreperiode in weiten Teilen der Welt, auch ich China, deutlich zutage tritt.
In seinem Einführungsvortrag erläuterte YANG Yong, ein renommierter Wasserwissenschaftler, die Bedeutung des chinesischen Wassersystems für China und große Teile Asiens. Dabei ging er besonders auf die kritische Situation ein, in der sich die chinesischen Gletscher im Südwesten des Landes befinden. Die Berggebiete in dieser Gegend sind die zentralen Süßwasserspeicher des gesamten ostasiatischen Raums und Quelle der großen Flüsse des Kontinents. Laut Yong sind knapp drei Milliarden Menschen von dem in dieser Region entwickelten Wasser-Ressourcensystem abhängig. Bei seinen Untersuchungen hatte er festgestellt, dass Orte, die in der Vergangenheit reichlich Wasser hatten, mittlerweile ernsthafte Dürreprobleme aufwiesen und sich in vielen Gebieten Sanddünen am oberen Ende der Wasserquellen bildeten. Yong forderte daher, die Beobachtung und Erforschung der betroffenen Gebirgsregionen zu verstärken und vermehrt auf die weltweite Bedeutung für den Schutz dieses Gebietes, das er als den „Dritten Pol“ bezeichnet, hinzuweisen.
Die Musiker WANG Jingyu, ZHANG Danhui, Santiago Gomez Mejia und ZHONG Qirong leisteten einen künstlerischen Beitrag, indem sie aus den wissenschaftlichen Daten zum globalen Klimawandel der letzten Jahre, fokussiert auf die Veränderungen der Ozeane und das Schmelzen der Schweizer Gletscher, eine Klanglandschaft in Form eines 15-minütigen Musikstücks "Hearing the Epidemic” erschufen, das großen Anklang fand.
Weitere Beiträge kamen von LI Jingjing, der Leiterin des China Pai Ziang Eco-Education Centre, Dr. Patras Zampano von der Universität Melbourne, ZHOU Li, Umweltpsychologe aus Guangzhou, und LI Xiaoming, eine unabhängige Designerin mit Fokus auf Upcycling und ökologischen Minimalismus.
Otto Spijkers, ein niederländischer Experte für Wasser- und Umweltrecht von der Universität Wuhan, lobte die Offenheit, Vielfalt und Kreativität der Konferenz. Dr. Heiko Herold wies in seinem Schlusswort darauf hin, dass der globale Klimawandel weltweit zu Umweltkatastrophen und Wasserkrisen führe und dass der internationale Dialog auf allen Ebenen verstärkt werden müsse, da diese Probleme nur gemeinsam gelöst werden können.
Der World Water Source Summit wurde 2014 ins Leben gerufen, inspiriert von der ökologischen Ausstellung „Weeping Water“ im Institut für Süd-Süd-Kooperation der Vereinten Nationen. Seit 2015 hat das Organisationskomitee mit über 200 Universitäten, 50 Unternehmen, 60 Umweltorganisationen, mehr als 50 Institutionen in China und über 30 chinesischen Kommunalverwaltungen in der ganzen Welt zusammengearbeitet, um innovative Lösungen für die globalen Umwelt- und Wasserfragen voranzutreiben.