Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Der öffentliche Sektor in Costa Rica: Institutionelle Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten

von Cindy Solis, Mario Schäfer

Aus 332 Institutionen besteht der staatliche Apparat von Costa Rica

Die Studie wurde von der Academia de Centroamerica unter der Schirmherrschaft der Konrad Adenauer Stiftung durchgeführt. Sie zeigt: Die Verbreitung von Institutionen im costa-ricanischen öffentlichen Sektor hat ihren Ursprung vor allem in den operativen, rechtlichen und finanziellen Rigiditäten, mit denen die Behörden der Zentralregierung experimentieren.

Asset-Herausgeber

Die Ursachen der aktuellen Gestalt und Konsequenzen des öffentlichen Sektors in Costa Rica zu erörtern, war das zentrale Ziel der Studie. Um dorthin zu gelangen, analysierten Migual Loría und Josué Martínez, die Wissenschaftler der Academia de Centroamérica, zunächst die institutionelle Entwicklung im öffentlichen Sektor Costa Ricas in Verlaufe verschiedener Jahrzehnte mit dem Ziel, Verhaltensmuster zu identifizieren und die juristische Natur der Institutionen zu bestimmen ¬– ein Schlüsselaspekt, um die Typologien und Asymmetrien im Hinblick auf die öffentliche Verwaltung in Costa Rica zu verstehen.

Bezugnehmend auf diese Elemente, untersuchten sie einige Ursachen, die zur aktuellen Situation geführt haben: akkumulierte Überschüsse im Staatsfond, Zeiten und Verfahren zur Genehmigung des Etats, die Einführung eines gewissen Grades an „Korporatismus“ im öffentlichen Bereich und die größere funktionale Spezialisierung, wie beispielsweise das Ministerium für Kultur und Jugend, um unter anderen Darstellende Kunst, bildende Kunst und Musik zu bedienen.

Loría und Martínez identifizierten als Konsequenz eine zentrale Verwaltung mit begrenzten Kontrollmöglichkeiten, eine dezentrale und dezentralisierte Verwaltung, die den öffentlichen Bereich dominiert, mit verfassungsrechtlichen und rechtlichen Befugnissen, die befreit sind vom Gesetzesrahmen für Haushalt und Personalverträge.

Darüber hinaus prägt die Verwaltung Ineffizienz in der Ressourcennutzung, ein Weiterführen von überflüssigen Institutionen, eine Akkumulation von Ressourcen im allgemeinen Staatsfond, politisch-sektorial schwache und diffuse Rektorate, überlappende Zuständigkeiten und Vervielfältigung der Funktionen, Fragmentierung im Bereich der öffentlichen Beschäftigung und der Lohnpolitik, begrenzte Kontrolle der Exekutiven über die öffentlichen Ausgaben und offene Lücken, die wie „Sicherheitsventile“ handeln.

Die Studie schließt mit den folgenden Empfehlungen zu den wichtigen Herausforderungen, die bei dem Versuch helfen sollen, die aktuelle Situation zu verändern:

•Institutionelle Reformen

•Transformation des Steuerpolitikrahmens

•Fortsetzen und Vertiefen des Überwachungs- und Evaluationsprozesses als Teil eines Ergebnismanagements

•Einführung von Gesetzen mit Auslaufklausel

•Die Wurzel des Problems bekämpfen

•Einführung eines Effizienzgesetzes für die Verwaltung öffentlicher Ressourcen

•Identifizieren von Fragmentation, Funktionsüberschneidungen und doppelten Zuständigkeiten

•Vereinheitlichen der verfügbaren Informationen

Asset-Herausgeber

Kontakt

Dr. Werner Böhler

Dr

Leiter des Auslandsbüros in Costa Rica und Panama

werner.boehler@kas.de +506 2296 6676

comment-portlet

Asset-Herausgeber