Veranstaltungsberichte
„Armutsreduktion funktioniert vor allem über Arbeit“, sagte Ronald Segura vom Arbeitsministerium. Er trug den aktuellen Entwurf des Gesetzes zur dualen Ausbildung vor, der derzeit einer parlamentarischen Kommission zur Beratung vorliegt. Der Entwurf sieht ein duales Ausbildungssystem vor, das theoretisches und praktisches Lernen kombiniert. Ziel ist es, über eine solche Ausbildungsform die Zahl der „ninis“ zu reduzieren: das sind junge Menschen, die weder arbeiten, noch studieren oder in Ausbildung sind.
In der Diskussion konnten alle beteiligten Sektoren ihre Erfahrungen und Einschätzungen einbringen, um den Entwurf weiter voran zu bringen. Die Ergebnisse der Diskussion werden dokumentiert, systematisiert und der gesetzgebenden Kommission im Rahmen einer zweiten Veranstaltung übergeben. In einem dritten Schritt wird der Vorschlag vor einem breiteren Publikum präsentiert – außerdem werden best-practice-Beispiele , unter anderem aus Deutschland, vorgestellt.
Die Teilnehmer forderten vor allem mehr Informationen und Begriffsklärungen. Als Vorschlag kam unter anderem auf, den Entwurf nicht nur auf technische Berufe zu beschränken. „Es muss ein zentrales, zuständiges Organ bestimmt werden, damit das System im ganzen Land gleich ist“, sagte ein Vertreter des Getränkeherstellers Florida. Andere Kommentare bezogen sind auf die Verteilung der Verantwortlichkeiten auf die involvierten Akteure, wie die Unternehmer, Auszubildende und andere Akteure. Welche Rolle sollten die Handelskammern spielen?
Vertreter verschiedener Bildungseinrichtungen zeigten sich sehr erfreut darüber, am Entwurf mitwirken zu können. Einige setzen schon seit Jahren auf eigene Faust eine duale Ausbildung um, ohne dass dies von der Politik wahrgenommen oder gesetzlich definiert wird. “Ich sehe heute erst, dass das was wir machen, so etwas wie eine duale Ausbildung ist“, sagte der Vertreter einer Automobilfirma.