Veranstaltungsberichte
Begleitet wurden Schüler und Kokert von Stefan Burgdörfer, Leiter des KAS-Auslandsbüros Costa Rica/Panama, der gegenüber den Gesprächspartnern auf die Bedeutung solch hochrangiger Besuche für die weltweite Parteienzusammenarbeit der Stiftung hinwies. Die christdemokratischen Parteien in den beiden zentralamerikanischen Ländern, Partido Popular (PP) und Partido Unidad Social Cristiana (PUSC), sind der CDU über die Christlich Demokratische Internationale verbunden.
Der CDU-Bundesgeschäftsführer und der Generalsekretär von Mecklenburg-Vorpommern führten zunächst in Panama politische Gespräche, unter anderem mit dem Parteivorsitzenden der PP, Regierungsminister Milton Henríquez, und mit Vertretern des Wahlgerichtshofs. Im Anschluss berieten die deutschen Gäste in Costa Rica Vertreter des Vorstands und der Fraktion der PUSC in den Bereichen Organisation, Mitgliederkommunikation und strategische Planung. Kokert, der auch Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Schwerin ist, erläuterte die Logik der Willensbildung und der Kandidatenauswahl von unten nach oben, wie sie in der CDU von der Ortsverbands- über die Kreis- bis zur Landes- und Bundesebene praktiziert wird. Er warb für ein partizipatives System, denn nur dieses ermutige die Mitglieder dazu, sich einzubringen.
Zum anschließenden Veranstaltungstag, in dem es um die Schulung der Kommunalwahlkandidaten der PUSC und ihrer Teams ging, kamen am 20. August über 130 Teilnehmern, darunter 60 Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. Am 7. Februar 2016 finden Kommunalwahlen statt, die erstmals in der Geschichte Costa Ricas nicht mit den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zusammen abgehalten werden. Vor diesem Hintergrund warb CDU-Bundesgeschäftsführer Schüler mit seiner umfangreichen Erfahrung nicht nur aus Bundestagswahlkampagnen, sondern auch aus Wahlkämpfen auf der Ebene der Länder und Kommunen, für eine genaue Analyse der politischen Lage: Welche Themen bewegen die Menschen ganz konkret in den Kommunen?
Die Teilnehmer zeigten sich von den Ausführungen der deutschen Politiker sehr beeindruckt, während diese ihrerseits vom Auftritt der Kandidaten positiv berichteten: Eine aktive Teilnahme, rege Diskussion und eine gute Mischung aus jung und alt, Mann und Frau und Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen, die sich zusammengefunden haben, um die costa-ricanischen Christdemokraten in den Wahlen zu vertreten. Die CDU-Politiker betonten die Bedeutung der Kommunen für ein stabiles demokratisches System und verwiesen auf das Prinzip der Subsidiarität, das nicht nur im deutschen Föderalismus, sondern auch in den Parteistatuten der CDU verankert ist. Durch die Vorträge und eine intensive Debatte fühlten sich die kommunalpolitisch aktiven Teilnehmer in ihrem Engagement bestätigt. Nach dem Austausch mit den deutschen Christdemokraten zeigten sie sich für die anstehenden Aufgaben in den Kommunen hoch motiviert.